Die Akte Superfish ist für
Lenovo geschlossen. Das Verfahren, das seit 2015 lief, war aufgrund von Klagen mehrerer Kunden gegen Lenovo eröffnet worden, weil die Adware Visualdiscovery von Superfish auf Rechnern des Computer-Herstellers vorinstalliert war, welche die Nutzer ausspionierte und auch personenbezogene Informationen sammelte. Nun hat sich Lenovo mit der US-Wettbewerbsaufsicht geeinigt und wird 3,5 Millionen Dollar Strafe zahlen. Ausserdem verpflichtet sich das Unternehmen, die Nutzer künftig um Erlaubnis zu fragen, bevor Software eines Drittanbieters auf dem Rechner installiert wird.
Wie die Vorsitzende der FTC Maureen K. Ohlhausen in einer
Mitteilung erklärt, habe die auf den Rechnern von Lenovo vorinstallierte Adware von Superfish als Man-in-the-Middle fungiert und den Datenverkehr der Nutzer abgehört, um ihnen Werbung anzuzeigen. Der Kunde sei deshalb getäuscht worden, weil er nicht davon ausgehen konnte, dass auf dem Rechner eine Software installiert sei, die seine Privatsphäre tangiere und seine persönlichen Daten gefährde.
Lenovo hatte bereits 2015 auf die Klagen der Nutzer reagiert und die Software von Superfish als Sicherheitslücke
identifiziert, gemäss "
Reuters" weist das Unternehmen die Vorwürfe der FTC aber von sich und hat in einem E-Mail-Statement erklärt, dass man keine Kenntnis davon habe, dass Drittanbieter versucht hätten, sich Zugang zu den Kommunikationsdaten der Nutzer zu verschaffen.
(luc)