Von einem ansprechenden Ergebnis "angesichts des schwierigen Marktumfelds" spricht Swisscom-CEO Urs Schaeppi anlässlich der Präsentation der Zahlen fürs zweite Quartal 2019. Diese sind in der Tat durchzogen. Beim Umsatz muss Swisscom eine Einbusse von 2,4 Prozent auf 5,66 Milliarden Franken hinnehmen, während der Gewinn um 0,9 Prozent auf 780 Millionen Franken sank. Der Umsatz, den Swisscom in der Schweiz machte, war mit 3,2 Prozent (4,26 Milliarden) sogar noch etwas stärker, während die Tochter Fastweb in Italien um 3,8 Prozent zulegen konnte. "Die Märkte sind in vielen Bereichen gesättigt und alle Anbieter versuchen, mit Promotionen Kunden und Marktanteile zu gewinnen. Unsere Antwort darauf sind neue Angebote und der Ausbau unserer Netze", so Schaeppi zum Quartalsergebnis.
Allerdings sind auch die Abo-Zahlen von Swisscom durchwachsen. Zulegen konnte das Unternehmen einzig bei den Swisscom-TV-Anschlüssen, und zwar um 1,9 Prozent auf 1,529 Millionen. Die Zahl der Mobilfunkanschlüsse sank derweil um 1 Prozent auf 6,368 Millionen, diejenige der Retail-Breitbandanschlüsse um 0,2 Prozent auf 2,024 Millionen. Bei den Festnetzanschlüssen betrug das Minus gegenüber Vorjahr sogar 11,7 Prozent auf 1,683 Millionen. Mehr Umsatz gemacht hat Swisscom dafür mit den Wholesale-Breitband-Anschlüssen, wo das Plus 8,7 Prozent (502 Mio. Franken) beträgt. Schwierig gestaltete sich dafür das Geschäft mit Grosskunden, das von "intensivem Wettbewerb" geprägt sei. Der Umsatz mit Telekommunikationsdiensten bei Grosskunden sank im Vergleich zum Vorjahr um 10,6 Prozent auf 471 Millionen Franken, und auch das Volumen beim Betrieb von Arbeitsplatzsystemen ging zurück. Dafür habe die Nachfrage nach Cloud, IT-Outsourcing und Security sowie IoT-Lösungen zugenommen, erklärt
Swisscom.
Gesunken ist schliesslich einmal mehr auch die Zahl der Mitarbeitenden, und zwar um 1,7 Prozent auf 19'564 (per 30.6.). Davon waren 16'871 (minus 1,9%) in der Schweiz tätig. Dagegen ist das Investitionsvolumen gestiegen, und das mit 21,3 Prozent (1,297 Mia. Franken) sogar deutlich. Von diesen knapp 1,3 Milliarden wurden 961 Millionen in der Schweiz investiert, ein Plus von 33,3 Prozent. Davon dürfte ein nicht unerheblicher Teil in den Ausbau des 5G-Netzes geflossen sein. Trotz Widerstand in Teilen der Bevölkerung halte man hier am Ziel fest, 90 Prozent der Schweiz bis Ende Jahr mit 5G abzudecken, so Schaeppi.
(mw)