Bereits im ersten Quartal 2020 sei der Absatz von Large Format Displays (LFD), die etwa beim Digital Signage und in Meeting-Räumen zum Einsatz kommen, im Vergleich zum starken Vorjahr leicht um ein Prozent gesunken, vermeldet das Marktforschungsunternehmen
Context. Den Grund sehen die Analysten vor allem in der Coronakrise. Eine Ausnahme gibt es jedoch: Der Absatz von interaktiven LFD-Einheiten stieg im ersten Quartal um 14 Prozent.
Im zweiten Quartal nahm das Minus dann geradezu enorme Züge an, nachdem sich das Virus auch in Europa und Nordamerika verbreitete. Im Durchschnitt wurden in den ersten fünf Wochen des zweiten Quartals 2020 in Westeuropa ganze 46 Prozent weniger Einheiten verkauft als in der Vergleichsperiode des Vorjahres – weitgehend unabhängig vom Hersteller. In den einzelnen Ländern schrumpfte der LDF-Markt indes unterschiedlich. Während das Minus in Irland (-88,9%), Frankreich (-77,1%) und Grossbritannien (-67,1 Prozent) besonders bedeutend ausfiel, ging der LFD-Absatz etwa in Portugal (-6,9%), Finnland (-27,8%) und Deutschland (-38,5%) merklich weniger zurück. Noch besser schnitt die Schweiz ab: Hierzulande wurden nur 1,2 Prozent weniger Grossformatdisplays verkauft als in den entsprechenden Wochen 2019.
Context führt den Absatzverlust auf den geringeren Bedarf an Indoor-Lösungen zurück. So seien alle Gross-Events abgesagt oder verschoben, und dank Home Office brauche man aktuell eher Desktop-Monitore als solche fürs Sitzungszimmer. Auch Digital-Signage-Anwendungen mit Touchscreens im öffentlichen Raum stehe man aus Hygienegründen jetzt eher skeptisch gegenüber. Auf der anderen Seite sieht ein Context-Analyst punkto Digital Signage durchaus Chancen für die LFD-Industrie: "Wenn jetzt die Lockdowns zunehmend gelockert werden, öffnet sich die Gesellschaft wieder. Digital Signage kann öffentliche Räume beim Social Distancing unterstützen, indem damit klare Botschaften vermittelt werden und gleichzeitig Personalisierung möglich ist."
(ubi)