Vom Schülerladen zum Online-Händler

Noch während seiner Mittelschulzeit gründete Lorenz Weber (Bild) in der Schaffhauser Altstadt einen Computerladen. Das war 1998. Heute betreibt der 21jährige einen professionellen E-Shop für PC-Systeme und Zubehör und ist Partner von MSN, IBM und Swissonline.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/19

     

Die Geschichte von Lorenz Weber kommt einem irgendwie bekannt vor: Als Schüler eröffnete der damals 18jährige mit Freunden einen Computerladen. Heute ist er ein erfolgreicher Jungunternehmer. Weber ist zwar noch längst nicht in die Nähe eines Frank Studerus oder gar Michael Dell gerückt, dennoch ist sein Werdegang beeindruckend.
Aus dem hobbymässig betriebenen Computerladen in der Schaffhauser Altstadt wurde ein reiner Online-Shop für PCs und Zubehör — mittlerweile ist Weber IBM Business Partner, mit Verkaufsfenstern Partner von MSN.ch und Swissonline und hat einen Handelsvertrag mit dem Online-Auktionshaus Ricardo.ch abgeschlossen. Und obwohl PCP.ch noch immer als Einzelfirma funktioniert, erwartet Weber für das erste Geschäftsjahr einen Umsatz von «mehreren Millionen Franken» und behauptet «einer der erfolgreichsten Onlineshops der Schweiz» zu sein.

Will nur Boxmover sein

PCP.ch bietet eigene nach Wunsch konfigurierbare PC-Systeme und Marken-Notebooks an. Im Moment assembliere man noch selbst, sagt Weber zu IT Reseller, und zwar «eigentlich nur deshalb, weil die Marge deutlich höher ist». So verkaufe man zur Zeit fast nur eigene Systeme bei den Desktops, bei den Notebooks nur Marken-Produkte. Man plant allerdings, längerfristig als reiner Boxmover zu agieren…
Weber hat seinen Shop vollständig selbst entwickelt. Damit begonnen hat er noch während der Vorbereitungen auf die Matura-Prüfungen, fertiggestellt hat er den Shop kurz danach. Dass die Software eine Eigenentwicklung sei, zahle sich aus. Weber: «Wir geniessen dadurch enorme Vorteile. Wir haben genau die Funktionen, die wir auch brauchen. Noch entscheidender wirkt sich dies im Back-End aus. Der Aufwand, von der Bestellung über die Fakturierung bis zur Mahnung ist minimal.»

3 Mio. Umsatz im ersten Jahr

Nachdem der Shop im September 2000 seinen Sprung ins Web geschafft hatte, mutierte das Ladenlokal in Schaffhausen mehr denn je zum reinen Lagerraum. Weber beschloss, sich voll auf Online-Verkäufe zu konzentrieren. Im Januar 2001 nimmt der Shop dann perfektioniert seinen Betrieb auf, der Laden wird geschlossen, neue Lokalitäten werden bezogen. Noch kein Jahr in Betrieb, wickelt Weber laut eigenen Angaben mit seinen fünf Mitarbeitern wöchentlich 150 bis 200 Bestellungen zu durchschnittlich 400 Franken ab. Aufs Jahr hinaus gerechnet dürfte das einen Umsatz von rund 3 Mio. Franken ergeben.
Weber verrät zwar keine Ertragszahlen, beteuert aber, dass man positiv arbeite: «Gezwungenermassen, wir haben ja kein Mutterhaus im Rücken, das uns finanziert.» (mh)


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