Heimelektronikmarkt wächst 2021, aber mit schwachen Aussichten für 2022
Quelle: Pedram Farjam/Unsplash

Heimelektronikmarkt wächst 2021, aber mit schwachen Aussichten für 2022

Trotz des Rekordjahres 2020 kann der Schweizer Markt für Heimelektronik auch 2021 noch Wachstum verzeichnen. Für 2022 sieht es jedoch weniger rosig aus.
8. März 2022

     

Der Schweizer Markt für Heimelektronik konnte 2021 im Vergleich zu 2020 erneut wachsen, obwohl 2020 ein kaum vergleichbares Rekordjahr mit einem enormen Boom in der Branche war. Dies zeigen die aktuellen Zahlen zum Heimelektronikmarkt, die das Marktforschungsinstitut GfK veröffentlicht hat. Laut den Analysten konnte der hiesige Markt um 0,5 Prozent zulegen und erreichte 2021 ein Volumen von 5,6 Milliarden Franken. Besonders gelitten habe der Markt im vierten Quartal 2021 (minus 8 Prozent gegenüber Vorjahr), vor allem bedingt durch Lieferengpässe in der Versorgungskette. Auch der Black Friday und der Cyber Monday im vierten Quartal litten unter diesem Problem und verzeichneten 11 Prozent weniger Umsatz als noch 2020, bedingt durch weniger attraktive Angebote und mangelnde Lieferbarkeit.


Der Markt für IT- und Office-Equipment verlor gegenüber 2020 2,2 Prozent und erreichte ein Marktvolumen von 2,38 Milliarden Franken und ist damit nach wie vor der grösste Teilmarkt im Heimelektronikbereich. Auch wurden 2021 weniger Computer verkauft als noch 2020 – nach gelieferten Stückzahlen ergab sich damit ein Rückgang von 5,6 Prozent. Der Handel verschiebt sich ausserdem weiter in den Online-Bereich, 2021 wurden 64 Prozent der Verkäufe auf Online-Plattformen abgewickelt. Stabil wachsen konnte derweil der Gaming-Bereich, der auch 2021 ein Wachstum von 16,4 Prozent verzeichnen konnte.
Der Schweizer Markt für Telekommunikations-Hardware wuchs ebenfalls und ist mit 1,5 Milliarden Franken Umsatz der zweitgrösste Teilmarkt. Die Nachfrage nach Premium-Smartphones, Smartwatches und Bluetooth-Kopfhörern nahm im Vergleich zu 2020 um 7,8 Prozent zu. Bei den Headphones stagnierte das Wachstum zwar, der Bereich bleibt jedoch nach wie vor einer der margenstärksten des Marktes. Der Unterbereich der Wearables überschritt 2020 erstmals die 100-Millionen-Grenze und konnte 2021 um weitere 8,6 Prozent wachsen.

Rückläufig ist jedoch der Consumer-Electronics-Markt. Nach einem Umsatzrückgang von 2,8 Prozent registrierte GfK hier noch ein Volumen von 1,15 Milliarden Franken. Auch hier gibt es eine fortlaufende Tendenz zu teureren und grösseren Geräten – der Rückgang nach Stückzahlen betrug rund 10 Prozent. Gelitten hat – wahrscheinlich auch bedingt durch die immer noch schwache Reisebranche – auch der Bereich Digital Imaging (unter anderem Fotokameras, Objektive und Actioncams): Mit einem Rückgang von 6,2 Prozent schrumpft der Markt auf ein historisches Tief von 155,3 Millionen Franken.


Für das laufende Jahr 2022 fallen die Prognosen von GfK eher verhalten aus. Eine Besserung bei den Lieferschwierigkeiten wird erst in der zweiten Jahreshälfte erwartet. Weiter war das erste Halbjahr 2021 noch recht stark, womit 2022 in den ersten zwei Quartalen wohl nicht mithalten kann, man rechnet mit einem Minus von 7 bis 9 Prozent. Die Prognose für das gesamte Jahr 2022 liegt bei minus 4 bis 6 Prozent. (win)


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