Im vergangenen Jahr wurden laut Gartner weltweit 594,95 Milliarden Dollar für Halbleitererzeugnisse ausgegeben. Das entsprach damals einem Wachstum von 26,3 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahr. 2022 nun wird dieses Wachstum mit 7,4 Prozent deutlich geringer ausfallen, so die Marktforscher, die ihre Umsatzprognose für dieses Jahr um 36,7 Milliarden auf 639,22 Milliarden Dollar herunterkorrigiert haben. Bei der letzten Prognose ging Gartner noch von einem Wachstum von 13,6 Prozent aus. Man sehe bereits jetzt Schwächen im Absatz von Halbleiterprodukten für den Consumer-Markt. Die Inflation, höhere Energiepreise und steigende Zinsen würden die verfügbaren Budgets der Konsumenten schmälern, was die Ausgaben für Produkte wie PCs und Smartphone beeinträchtige, erklärt Gartner. Und die Nachfrage wird weiter rückläufig sein, denn fürs kommende Jahr rechnet Gartner mit einem Rückgang von 2,5 Prozent für das globale Halbleitergeschäft, dass dann noch einen Umsatz von 623,09 Milliarden Dollar generieren wird.
Laut Gartner habe die Nachfrage nach Speicher für PCs und Smartphones bereits nachgelassen, was die Preise sinken liess. Diese Entwicklung werde weitergehen und den Halbleiterumsatz beeinflussen. Für das PC-Geschäft rechnet Gartner bereits für dieses Jahr mit einem Rückgang der Halbleiterumsätze von 5,4 Prozent, und für das Smartphone-Geschäft ein Minus von 3,1 Prozent. Entsprechend würden sich die Lager nun füllen, die Lieferzeiten verkürzen und die Preise würden nachlassen.
Immerhin: Die Nachfrage aus dem Datacenter-Geschäft werde weiterhin hoch bleiben – hier rechnet Gartner mit einem Umsatzplus von 20 Prozent für dieses Jahr. Ebenfalls weiterhin für Nachfrage sorgen werde das Automobilgeschäft, wo die kommenden drei Jahre ein zweistelliges Wachstum prognostiziert wird. Der Wert von Halbleiterprodukten, die pro Auto verbaut werden, soll von 712 Dollar in diesem Jahr auf 931 Dollar im Jahr 2025 zulegen.
(mw)