Gemäss einer aktuellen Studie von Dun & Bradstreet war 2022 in der Schweiz eine deutliche Zunahme von Firmenkonkursen zu verzeichnen. Die Anzahl Konkurse stieg im Vergleich zu 2021 um 22 Prozent auf 4828 im Handelsregister eingetragene Unternehmen. Damit liegt das Konkursvolumen 2022 über den Zahlen von 2018 (4318) und 2019 (4691). In den Coronajahren 2020 und 2021 (3946) kam es zu deutlich weniger Konkursen. Die Rückkehr zum Vor-Corona-Niveau, so Dun & Bradstreet, sei vor allem auf das Auslaufen der staatlichen Unterstützungsmassnahmen zurückzuführen.
Betrachtet man die Branchen, waren 2022 Handwerksbetriebe (Indikator: 229, 867 Konkurse) und Gastronomie (Indikator: 210, 533 Konkurse) besonders betroffen – die Studie spricht hier von sehr hohen Konkurszahlen. Hoch war das Konkursrisiko auch in der Holz- und Möbelindustrie (mit 283 höchster Indikator, 148 Konkurse), im Bauwesen sowie in der Telekommunikation und in der Transportbranche. Geringer war das Risiko bei Sozial- und Gesundheitsdiensten, Immobilienmaklern, Verwaltungen und Ausbildungsdiensten. Für Firmen im Bereich Informatikdienstleistungen lag das Konkursrisiko mit einem Indikator von 67 und insgesamt 157 Konkursverfahren im unteren Drittel aller betrachteten Branchen.
Im Vergleich zu den anderen DACH-Ländern bildet die Schweiz gewissermassen die Mitte. Während es hierzulande zu 22 Prozent mehr Konkursen kam als im Vorjahr, betrug die Zunahme in Deutschland nur 4,6 Prozent – in Österreich dagegen wurden 34 Prozent mehr Konkurse festgestellt.
(ubi)