Chipkrieg, nächste Runde: Die chinesische Cyberspace-Behörde CAC hat entschieden, dass Produkte des US-Chipherstellers
Micron Technology, bekannt vor allem für Speicherbausteine, eine Gefahr für die nationale Sicherheit Chinas darstellen und untersagt deshalb den Einsatz von Micron-Chips in wichtigen Infrastrukturen. In China tritt Micron als Meiguang auf, wie der
Stellungnahme von CAC zu entnehmen ist. Es heisst dort, das Cyber Security Review Office habe eine Überprüfung der Netzwerksicherheit von Meiguang-Produkten durchgeführt und ernsthafte Gefahren festgestellt.
Es ist von "grossen Sicherheitsrisiken für Chinas wichtige Informationsinfrastruktur-Lieferkette" die Rede. Gemäss dem Cybersicherheitsgesetz und anderen chinesischen Gesetzen sollen Betreiber der wichtigsten Informationsinfrastruktur in China nun den Kauf der Produkte von Meiguang einstellen. Die CAC informiert jedoch nicht konkret darüber, welche Sicherheitsprobleme vorkommen sollen und welche Produkte betroffen sind.
Micron, das etwa 10 Prozent seines Gesamtumsatzes in China erzielt, verhandelt laut Medienberichten weiter mit China. Vom Verbot ist allerdings ausschliesslich der Einsatz in wichtigen Infrastrukturen betroffen. Die DRAM- und NAND-Flash-Chips von
Micron werden jedoch primär in PCs und Mobilgeräten verbaut. Der Hersteller dürfte also unter der Massnahme nicht allzu sehr leiden. Dennoch fiel die Micron-Aktie nach der Bekanntgabe durch die CAC vorbörslich um über 4 Prozent.
(ubi)