Das Lösungsgeschäft fernab des reinen Produktverkaufs versprach IT-Systemhäusern und Service Providern bis zuletzt gute Geschäfte – trotz zahlreicher Hürden wie massiven Lieferengpässen oder Sparmassnahmen der Unternehmenskunden in den vergangenen Jahren. Jetzt scheinen die schwierigen Marktbedingungen aber auch den IT-Channel einzuholen, wie eine aktuelle Befragung von
Compris zeigt. Für diese hatte das Beratungsunternehmen 240 IT-Dienstleister, Systemintegratoren, Systemhäuser sowie Service Providern aus der DACH-Region befragt. Das überraschende Ergebnis: Viele IT-Partner sehen sich aufgrund der Wirtschaftslage in einem herausfordernden Umfeld. Ganze 38 Prozent kämpfen demnach mit einem rückläufigen Business. Das ist der höchste Wert seit 23 Jahren.
Der lange Zeit angeführte Fachkräftemangel scheint hingegen etwas an Relevanz für das eigene Geschäft zu verlieren. So nannten nur noch 15 Prozent Personalengpässe als aktuell grösste Herausforderung – im Vorjahr waren es hingegen ganze 42 Prozent.
In Anbetracht der rückläufigen Geschäfte ist die enge Unterstützung der Partner in diesen turbulenten Zeiten umso entscheidender, wie wiederum die Frage nach den wichtigsten Aspekten der Herstellerzusammenarbeit aufzeigt. Demnach gaben 32 Prozent der befragten Unternehmen die Betreuung und den Zugang zum Anbieter im Rahmen des Partnerprogramms als wichtigsten Aspekt an. 28 Prozent nannten wiederum den Zugang unter anderem zu Projektpreisen.
Die schwierige Marktlage in der IT-Branche bestätigen auch die aktuellen Geschäftszahlen unter anderem von
Bechtle ("Swiss IT Reseller"
berichtete) und
Cancom (zum
Bericht von "Swiss IT Reseller"). Von schlechten Jahren sind die grossen Systemhäuser zwar weit entfernt, gleichzeitig erreichen sie aber nicht mehr die teils enormen Wachstumssprünge der vergangenen Jahre – daran sei vor allem das schwache Hardwaregeschäft Schuld. Microsoft-CEO Satya Nadella prognostiziert wiederum, dass der Sparknoten vieler Unternehmen bald platzt. Daraus sollen zwar keine hohen Investitionen in Hardware, dafür aber in Cloud- und KI-Lösungen folgen ("Swiss IT Reseller"
berichtete).
(sta)