Der französische IT-Konzern
Atos steckt seit geraumer Zeit in finanziellen Schwierigkeiten – die sich seit der geplatzten Übernahme durch eine Investmentfirma ("Swiss IT Reseller"
berichtete) zugespitzt haben. Die Rede ist von einem Finanzbedarf von 1,1 Milliarden Euro in diesem und im nächsten Jahr.
Nun aber soll sich Hilfe abzeichnen, und zwar in Form des französischen Staates. Laut
einem Bericht von "Reuters" soll Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire signalisiert haben, dass der Staat gemeinsam mit staatsnahen Unternehmen wir den Rüstungskonzernen Thales und Dassault Aviation sicherheitsrelevante Teile von Atos übernehmen könnte. Als betroffene Sparten werden Advanced Computing, Mission Critical Systems und Cyber Products genannt, die bei einem Umsatz von rund 900 Millionen Euro zwischen 700 Millionen und einer Milliarde Euro Wert sein sollen und wo rund 4000 Mitarbeitende beschäftigt sind.
Atos kommt in Frankreich als Lieferant für die Rüstungsindustrie zum Zug, aber auch beim Geheimdienst, beim Militär oder bei Atomtests, wie zu lesen ist. Entsprechend gross ist das Interesse der Regierung am Fortbestand des Unternehmens. Die Finanzmittel sollen in Form von Krediten sowie Eigenkapital bereitgestellt werden. Bis im Juli soll eine Lösung zur Sanierung von Atos vorgelegt werden, bis 2026 möchte das Unternehmen schuldfrei sein, was bedeutet, dass 3,2 Milliarden Euro Schulden abgebaut werden müssen.
(mw)