Die Behörden in Brüssel haben ein offizielles Verfahren gegen Temu aufgrund von Verstössen gegen den Digital Services Act (DSA) eröffnet, wie die EU-Kommission mitteilt. Sie befürchtet, dass der chinesische Online-Händler nicht genug Massnahmen trifft, um den Vertrieb von illegalen Produkten – etwa Fälschungen oder nicht sicherheitskonforme Artikel – zu unterbinden. Ebenfalls als problematisch stufen die Behörden das Belohnungsprogramm des Händlers ein, da dieses nach Auffassung der Behörden Suchtpotenzial aufweist – insbesondere für junge Kunden. In einem nächsten Schritt sucht die Kommission nun nach handfesten Beweisen für die Vorwürfe. Dies umfasst einerseits Befragungen, aber auch Stellungnahmen von
Temu.
Die chinesischen Betreiber wurden ausserdem bereits aufgefordert, zusätzliche Informationen zu liefern, wie das Unternehmen Risiken im Zusammenhang mit dem Verbraucherschutz, der öffentlichen Gesundheit und dem Wohlergehen der Nutzer eindämmt. Margrethe Vestager, die für Digitales bei der EU-Komission zuständige Vizepräsidentin, sagt, dass die von Temu vertriebenen Produkte EU-Standards entsprechen müssten und den Verbrauchern nicht schaden dürften.
(dok)