Neue Anschuldigungen im Streit um Geschäftsgebaren von
Microsoft und Google im europäischen Cloud-Markt: Google soll der Cloud-Provider-Vereinigung CISPE Anreize im Wert mehrerer hundert Millionen Euro versprochen haben, um sich mit CISPE gegen Microsoft zu verbünden. Dies
schreibt "The Register" mit Bezug auf anonyme Quellen und eine entsprechende Präsentation von
Google, in welche man Einblick bekommen hat. Dank diesen Incentives hätte CISPE dann die Beschwerde gegen Microsoft fortführen sollen, die zuvor bei der EU-Kommission eingereicht wurde.
Laut dem Bericht soll Google verschiedene solcher Incentives versprochen haben – etwa einen Innovations-Fund über 4 Millionen Euro oder einen Zustupf über 10 Millionen Euro als "Mittel für die Teilnahme und Mitgliedschaft". Der grösste Teil der Zuwendungen wäre in Form von Credits für Googles Cloud Platform im Wert von 100 Millionen Euro über mehrere Jahre hinweg geflossen.
Statt das Angebot von
Google anzunehmen,
entschied sich CISPE damals für einen Deal mit
Microsoft über 20 Millionen Euro. Mit der Sache vertraute Quellen sollen gesagt haben, dass man sich bei CISPE mit dieser Entscheidung vor allem gegen weitere Streitigkeiten entschieden habe. Das Angebot von Google anzunehmen hätte hingegen eine Fortführung des Konflikts bedeutet.
Statt einen Deal mit CISPE zu bekommen, rief Google mittlerweile die Open Cloud Coalition (OCC) ins Leben. Diese, wie Microsoft jüngst
offen kritisierte, sei vor allem dazu da, um Microsoft in der Politik und der Gesellschaft schlechtzureden. Die Big-Tech-Schlammschlacht im europäischen Cloud-Markt ist wohl noch länger ein Thema.
(win)