Qualcomm und ARM befinden sich momentan in einem Rechtsstreit: ARM hat Qualcomm bereits 2022 vor Gericht gebracht und will die Lizenz entziehen, weil der Snapdragon-Hersteller mit der Übernahme von Nuvia für 1,4 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021 die ARM-Lizenzbedingungen verletzt habe. Die Chipdesigns von Nuvia waren für Qualcomm wichtig, um im PC-Markt Fuss zu fassen.
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Qualcomm, die an der Gerichtsverhandlung ans Licht kamen, zeigen nun, dass hinter der Übernahme tatsächlich die Absicht stand, jährlich bis zu 1,4 Milliarden US-Dollar an ARM-Lizenzgebühren zu sparen. Dies musste Qualcomm-CEO Cristiano Amon gegenüber der Jury in einem US-Bundesgericht in Delaware einräumen. "Das hat die Akquisition gerechtfertigt", äusserte sich Amon. In seiner Aussage beschrieb Amon zudem, wie die Beziehungen zwischen ARM und
Qualcomm, dem grössten Kunden von
ARM, schon Jahre vor dem Gerichtsstreit zu kippen begannen.
Die genannten 1,4 Milliarden Dollar Einsparungen pro Jahr liegen weit über den 50 Millionen an Mindereinnahmen seitens
Qualcomm, die ARM nach der Nuvia-Übernahme befürchtet hatte. Aktuell liefert Qualcomm laut Analystenschätzungen jährlich rund 300 Millionen Dollar an ARM ab,
wie "Reuters" berichtet. Die neuen Erkenntnisse dürften Qualcomms Position vor Gericht wohl eher nicht stärken. Die Schlussplädoyers der Parteien werden auf Freitag, 20. Dezember 2024 erwartet.
(ubi)