Amazon und seine Werbetochter
Amazon Advertising sind bei einem US-Bundesgericht in San Francisco auf Basis des Paragrafen 638.51 ("Abhör-Paragraf)" des kalifornischen Strafgesetzbuchs und des Comprehensive Computer Data Access and Fraud Act (CDAFA) von Kalifornien verklagt worden, weil sie angeblich ohne Zustimmung der User persönliche Daten und Standortdaten aus Drittanbieter-Apps abziehen: Die beiden Unternehmen haben
laut der Klageschrift (PDF) "heimlich die sensiblen Bewegungen und Standorte von Einwohnern Kaliforniens verfolgt und verkauft". Der Kläger, Felix Kolotinsky, will die Klage
gemäss einem Beitrag von "The Register" als Sammelklage zertifizieren lassen.
Die Klage zielt auf das Amazon Ads SDK, mithilfe dessen Entwickler ihre Apps durch Einbinden von Amazon-Ads monetarisieren können. Ähnliche SDKs bieten auch andere Adtech-Firmen wie Google und Meta. Das Problem dabei: Nicht nur die Entwickler, sondern auch die SDK-Anbieter erhalten potenziell Zugriff auf die Nutzerdaten, was in den Nutzungsbedingungen oft nur am Rand oder gar nicht erwähnt wird. Vor allem wissen auch die Nutzer der betroffenen Apps nicht, dass ihre Daten so weitergegeben werden. Die kaliofornischen Gerichte sind sich allerdings nicht einig, ob der Abhör-Paragraf auf die SDK-basierte Datensammlung überhaupt anwendbar ist.
(ubi)