Ende Februar – zusammen mit der Veröffentlichung der Finanzergebnisse 2024 – wurde auch bekannt, dass Sunrise-CEO André Krause (Bild) für 2024 einen Lohn von mindestens 15,4 Millionen Franken kassiert – was mehr ist, als beispielsweise UBS-Boss Sergio Ermotti bekommt. Gemäss "
Cash" soll ein Anreizprogramm im Zuge des Sunrise-Börsengangs dafür sorgen, dass auch andere Geschäftsleitungsmitglieder finanziell fürstlich entlöhnt werden – die Rede ist von 28,6 Millionen Franken, die ausgeschüttet werden.
Doch damit nicht genug: Wie "SRF"
nun recherchiert hat, soll Michael Fries, der Verwaltungsratspräsident von
Sunrise, als Chef von Liberty Global in den USA in den vergangenen zehn Jahren Boni und Saläre im Umfang von insgesamt 524 Millionen US-Dollar kassiert haben. "SRF" spricht nun von einer "Amerikanisierung der Firmenkultur", die sich bei Sunrise abspiele und sich unter anderem im Salär von André Krause und der Tatsache, dass drei von sieben Leute im Verwaltungsrat US-Bürger seien, zeige. "Man muss sich ernsthaft die Frage stellen, ob sich bei dieser Firma eine gewisse Abzockermentalität verbreiten könnte", heisst es im gesprochenen Beitrag von "SRF 4 News".
Als stossend wird dabei die Tatsache ins Feld geführt, dass die Zahlungen ans Management im Kontrast zum grossangelegten Stellenabbau bei Sunrise im vergangenen Jahr stehen, dem 600 Jobs zum Opfer fielen. Auch im Branchenvergleich scheine der Lohn ungewöhnlich hoch – erhielt Swisscom-CEO Christoph Aeschlimann letztes Jahr doch "nur" knapp 2 Millionen Franken. Gegenüber "SRF" soll Sunrise die hohe Vergütung mit dem erfolgreichen Börsengang gerechtfertigt haben. Gleichzeitig führt "SRF" ins Feld, dass Sunrise seit der Fusion mit UPC vor vier Jahren insgesamt über 660 Millionen Franken Verlust gemacht hat – 362 Millionen allein 2024 –, und dass ein Schuldenberg von 4,6 Milliarden Franken drücke. Zudem würden in den Geschäftsbüchern grosse Risiken schlummern – insbesondere ein Goodwill von 6 Milliarden Franken.
(mw)