Dunkle Wolken über Ascom

Obwohl man für 2002 gewisse Erfolge vorweisen kann, drohen weiterhin dunkle Wolken über Ascom. Der Verlust belief sich auf 281 Mio. Franken, rund 30% weniger als im Vorjahr, und die Konzernverschuldung sank um mehr als die Hälfte auf noch 264 Mio. Franken. Der Jahresumsatz betrug aber nur noch 2,07 Milliarden Franken – auch um Währungsschwankungen und verkaufte Abteilungen bereinigt ein Nettorückgang um 13,5%.
Die Hauptschwierigkeit für Ascom: Die Verluste der letzten Jahre haben die Reserven des Konzerns weitgehend aufgezehrt. Ausserdem haben sich die Gläubigerbanken anlässlich einer Umschuldungsvereinbarung vom letzten November hohe Zugeständnisse von Ascom erkauft. Neben hohen Zinsen und dem üblichen Risikozuschlag musste Ascom den Banken 11,6 Mio. Franken in bar auszahlen und ihnen hohe Sicherheiten einräumen.
Ascoms Verluste dürfen daher dieses Jahr eine Schwelle von rund 113 Mio. Franken nicht übersteigen, wie der «Tagesanzeiger» vorrechnet, sonst könnte das üble Folgen haben. Da man von einem operativen Profit noch weit entfernt ist, wird es entscheidend sein, ob man mit dem Verkauf von Unternehmensteilen soviel Geld verdient wie erhofft.

Ascoms Netzwerker wieder in Form

Zumindest Ascoms Netzwerker haben es aber, nach zum Teil hohenVerlusten in der Vergangenheit, wieder deutlich zurück in die schwarzen Zahlen geschafft. Die drei Sparten Wireless Solutions, Security Solutions und Network Integration erarbeiteten 2002 zusammen 797 Mio. Franken Umsatz – ein beträchtliches Stück des Schweizer Netzwerkmarkts. Damit erzielten sie 47 Mio. Franken Gewinn, während es 2001 noch 15 Mio. Franken Verlust waren.
Die Verbesserung beruht vor allem auf dem Turnaround der Sparte Netzwerkintegration. Diese machte zwar nur noch 350 Mio. Franken Umsatz, 106 Mio. weniger als 2001, konnte daraus aber einen leichten Gewinn von 7 Mio. Franken erzielen, während im Jahr zuvor noch 35 Mio. Verlust resultierten. (hjm)