Deutschland-Schweiz-Koalition bei Information Builders
Die bis dato unabhängigen Ländergesellschaften des BI (Business Intelligence) und EAI (Enterprise Application Integration)-Spezialisten Information Builders in Deutschland und der Schweiz haben sich zu einem Team zusammengetan. Geschäftsführer wird Dieter Wolf. Peter Strassburger zeichnet für das Dienstleistungsgeschäft verantwortlich, Adrian Casanova ist für den Vertrieb der Produktlinien «Webfokus» und «iWay-Software» zuständig.
Tarantella übernimmt New Moon
Tarantella will New Moon für etwa 5,5 Mio. Dollar übernehmen. Tarantella ist mit seiner Software für Server Based Computing bisher fast nur in Unix-Umgebungen präsent. Mit der Übernahme von New Moon hofft man, in direkter Konkurrenz zu
Citrix, auch im Microsoft-Umfeld zu einem ernsthaften Player zu werden.
Microsoft zahlt 750 Mio. Dollar an AOL
Microsoft und AOL haben ihren Rechtsstreit beigelegt. AOL hatte für ihre Tochterfirma Netscape geklagt, die ihre führende Stellung bei Browsern an
Microsoft verloren hatte, als Microsoft seinen Internet-Explorer mit dem Windows-Betriebssystem verknüpft hatte. Microsoft zahlt 750 Millionen Dollar an AOL, um den Streit beizulegen. Ausserdem erhält AOL für sieben Jahre eine kostenlose Lizenz für Microsofts Browsertechnologie. Die frisch versöhnten wollen in Zukunft sogar bei der Entwicklung von digitalen Medientechnologien koopeerieren
Microsoft und Siemens kooperieren
Microsoft und
Siemens Business Services (SBS) wollen künftig gemeinsam IT-Lösungen für Behörden und Verwaltungen entwickeln und vermarkten. Der Fokus soll dabei auf der «Government Solution Suite» von SBS liegen. Sie basiert auf einer zentralen Plattform mit Microsofts .Net-Technologie und verknüpft öffentlich zugängliche Internetseiten mit Back-Office-Prozessen bei Verwaltungen und Behörden.
Stadt München verzichtet auf Microsoft
Software-Riese
Microsoft hat im Wettlauf um das grosse Geschäft mit der Stadt München den kürzeren gezogen. Das Stadtratsplenum hat sich nun entschieden, für die 14’000 städtischen Computer künftig auf Linux zu setzen. Als Microsoft erfuhr, dass das Pendel sich nach langer Diskussion im Stadtrat doch unaufhaltsam Richtung Linux bewegte, besserten die Redmonder ihr Angebot noch einmal um gleich 7 Mio. Euro nach. Sie unterboten den Linux-Distributor Suse damit klar, allerdings nach Ablauf der offiziellen Angebotsphase. Aber da hatten sich die Münchner schon entschieden. Laut der «Süddeutschen Zeitung» staunte Oberbürgermeister Christian Ude nach der letzten Angebotsverbilligung seitens Microsofts, «welch unglaubliche Gewinnspanne da anfangs eingeplant war» und befand «das wirft auf den Monopolisten kein gutes Licht.»
Oh Wunder – ein IPO
Börsengänge, zumal von IT-Firmen, sind rar geworden in letzter Zeit. Um so mehr Aufsehen löste deshalb aus, als die Firma Crystal Decisions Ende letzte Woche die Absicht kund tat, den IPO zu wagen. Der Hersteller von Software-Tools für Business Intelligence hat einen entsprechenden Antrag bei der amerikanischen Börsenaufsicht, der Security and Exchange Commission (SEC), deponiert. Rund 173 Mio. Dollar soll der Börsengang in die Firmenkasse spülen.
Herr Ballmer löst eine Milliarde ein
Steve Ballmer hat 40 Millionen seiner Microsoft-Aktien privat verkauft. Bei einem erzielten Stückpreis zwischen 23,93 und 24,67 Dollar ist der Microsoft-CEO nun eine Milliarde Dollar reicher. Prompt reagierten natürlich die Börsianer mit bösen Gerüchten und stellten sein Commitment zur Company in Frage. Aber nein: Ballmer beteuert, er stehe unverändert zu
Microsoft, er wolle lediglich sein Portfolio diversifizieren.
Novell enttäuscht über Ergebnisse
Novell hat die Zahlen des per 30.4. zu Ende gegangenen zweiten Quartals bekannt gegeben. Der Umsatz betrug mit 276 Mio. Dollar nur leicht mehr als vor einem Jahr (Q2/2002: 274 Mio. Dollar) und 16 Mio. mehr als im ersten Quartal 2003. Den Netto-Verlust konnte das Unternehmen von 173 Mio. Dollar im Q2/2002 auf derzeit 29 Mio. Dollar senken. Novell-CEO Jack Messman ist damit nicht zufrieden und will noch mehr Kosten sparen.
SAP gibt Datenbank-Geschäft auf
ERP-Spezialist
SAP hat sein Datenbankgeschäft an die schwedische MySQL verkauft. SAP konnte nach der Übernahme der SAPDB von der
Software AG in den 90er-Jahren das Geschäft mit Datenbanken nie so recht in Schwung bringen. Die meisten SAP-Kunden verwenden
Oracle, ein Teil IBM- oder Microsoft-Produkte. Weniger als 1000 der 20’000 SAP-Kunden nutzten laut SAP die hauseigene Datenbank. MySQL wird nun SAPDB weiterentwickeln und ab dem dritten Quartal 2003 unter eigenen Namen vertreiben.
Lucent verkauft Exel
Lucent verkauft die 1999 erworbene Exel Switching Corp. an die Investmentfirmen Soros Private Equity Investors LP und Oak Investment Partners. Ein heutiger Verkaufspreis wurde nicht genannt, er dürfte aber nur einen Bruchteil der 1,7 Mrd. Dollar sein, die Lucent für Exel bezahlte. Exel stellt sogenannte «Softswitches» her, die vor allem von Wireless-Unternehmen benutzt werden.
Telecom Italia und Olivetti fusioniert
Die Aktionäre der Telecom Italia haben der Fusion mit dem bis über beide Ohren verschuldeten Schwesterkonzern Olivetti mit einer Mehrheit von 93 Prozent zugestimmt. Olivetti selbst hält 55 Prozent an Telecom Italia. Nun kann Telecom Italia seine Aktionärsstruktur straffen und wie von Verwaltungsrat Marco Tronchetti Provera gewünscht den Börsengang an die New Yorker Börse vorbereiten.
Legato entlässt
Legato, Hersteller von Storage-management-Software, will seine Belegschaft von gegenwärtig offiziell weltweit 1563 Mitarbeitenden bis Ende des zweiten Quartals um fünf bis sechs Prozent reduzieren - obwohl das Unternehmen weiterhin von einem erwarteten Jahresumsatzwachstum von 20% spricht. Die blauen Briefe an Angestellte aller Ebenen und Regionen sind gemäss Legato bereits verschickt worden.
HP tut sich mit Opsware zusammen
Hewlett-Packard wird künftig mit dem Softwarehersteller Opsware (ehemals Loudcloud) zusammenarbeiten. Im Rahmen der Kooperation soll HPs Software-Kernprodukt UDC (Utility Data Center) mit der Opsware-Software als kombiniertes Softwarepaket bis Ende des Jahres zusammengeführt werden. Bis dahin wird
HP die Opsware-Software seinen UDC-Kunden separat anbieten. Mit der Software von Opsware lässt sich beispielsweise eine beliebige Anzahl von Servern unter einer einheitlichen Oberfläche verwalten.
AOL stoppt File Sharing-Programm von Nullsoft
AOL Time Warner versucht laut New York Times, ein Gratis-Filesharingprogramm seiner Tochter Nullsoft zu stoppen. Die Software namens «Waste» wurde, kaum online gestellt, von AOL von der Nullsoft-Site entfernt. Mit «Waste» sollten Gruppen von bis zu 50 Teilnehmern private Netzwerke für Fileharing aufbauen können. Den Dorn im AOL-Auge bildet aber vorrangig die Möglichkeit, Instant Messages zu schicken.
Das sieht AOL als direkte Konkurrenz zum eigenen Instant Messenger. AOL hatte Nullsoft 1999 für knapp 400 Mio. Dollar gekauft. Seither ärgert Ex-Inhaber Justin Frankel die neuen Besitzer immer wieder mit Software, die er auf der Nullsoft-Site zum Download anbietet. Auch die Software «Aimazing», die Werbebanner des AOL Instant Messengers durch Musik ersetzte, wurde von AOL bereits von der Nullsoft-Site geräumt.