Storage-Hersteller
Hitachi Data Systems (HDS) hat in den letzten Wochen gleich zwei grössere Ankündigungen kurz hintereinander folgen lassen. Vor drei Wochen ging es um neue Hardware (Thunder 9580 V und Erweiterungen für die Lightnings, siehe ITR 18/2003). Letzte Woche wurden nun – mit noch deutlich mehr Aufwand – Software-Partnerschaften mit Ixos und AppIQ sowie eine neue Initiative für Channelpartner vorgestellt.
HDS möchte damit eine Kursänderung einleiten: Bisher, so CEO Shinjiro Iwata (Bild), habe das Motto bei HDS «Technology, technology, technology» gelautet. Der neue Kurs gehe nun in Richtung Lösungen und Software.
Information Lifecycle Management mit Ixos-Software
In den nächsten Jahren, so Iwata im Gespräch mit IT Resller, soll der Softwareumsatz seines Unternehmens stark gesteigert werden: Ziel sei ein Anteil von etwa 40% am Gesamtumsatz.
Als wichtigen Schritt dazu sieht HDS die Partnerschaft mit dem Dokumenten- und Content-Management-Spezialisten Ixos, hierzulande vor allem durch den Kauf von Obtree bekannt.
Diese Partnerschaft soll dem Storagespezialisten, der immer noch vor allem als Hardwarehersteller wahrgenommen wird, zum Einstieg ins Lösungsgeschäft allgemein und ins Information Lifecycle Management im Besonderen verhelfen. (Hitachi gebraucht dafür lieber den Ausdruck Data Lifecycle Management). Dass Ixos nun seinerseits von Opentext übernommen werden soll, werde die HDS-Pläne nicht durcheinanderbringen, so Iwata.
Ixos und HDS haben ein gegenseitiges Vertriebsabkommen geschlossen und wollen in Zukunft gemeinsam Lösungen entwickeln. Ixos arbeitet allerdings auch mit anderen Storage-Herstellern zusammen. Auf unsere Frage, wie exklusiv die Partnerschaft sein wird, gab Iwata keine klare Antwort.
Anders als andere Hersteller könne HDS zusammen mit Ixos aber bereits die «Write Once, Read Many»-Technologie (WORM) auf Disksysteme anwenden, führte Iwata aus. Dies sei möglich durch das Zusammenspiel der Ixos-Produkte mit der Hitachi-eigenen Lösung «LDEV Guard».
Eines der beiden ersten aus der Partnerschaft entstandenen Produkte ist denn auch das «Message Archive for Compliance». Dieses soll den neuen Bestimmungen zur Datenaufbewahrungspflicht genügen, die auf viele Unternehmen zukommen. Das zweite Produkt ist «Message Archive for E-Mail», dass jegliche Volumenbeschränkungen bei der Inbox für Anwender umgehen soll.
HiCommand erweitert
Durch die Partnerschaft, mit dem Software Hersteller AppIQ, erweitert HDS den Funktionsumfang seiner Storage Management Suite «HiCommand» und macht dabei auch einen Schritt in Richtung Applikationsmanagment. Zu den neuen Komponenten gehören Module zur Verwaltung, Zuteilung und Verrechnung von Speicherressourcen, sowie QoS (Quality of Service)-Module für Filesysteme,
Oracle und Exchange.
Servicepakete für den Channel
Seinen Channel-Partnern will HDS ermöglichen, stärker ins Servicegeschäft einzusteigen. Dazu wurden eine ganze Reihe von Servicepaketen definiert. HDS-Partner können als reine Reseller für diese Pakete auftreten, die Dienstleistungen zusammen mit HDS erbringen oder ihre Erledigung ganz selbst übernehmen.
HDS liefert in diesem Fall die entsprechenden Trainings und Zertifikationen. In Europa, so Channelmanager Jeff Chalker gegenüber IT Reseller, dürfte dabei vor allem die letztere Variante im Vordergrund stehen, da die HDS-Serviceorganisation hier nicht so personalstark ist wie in den USA.. Bisher wurden gemäss Chalker 11 Pakete geschnürt, wobei es sich vor allem um die Implementierung von höheren Funktionen der HDS-Software, wie Shadowcopy oder Trueimage, handelt. (hjm)