Für das vierte Quartal erwartet
AMD, das zuletzt im Jahr 2001 schwarze Zahlen geschrieben hatte, wieder einen Gewinn. Bei Unternehmen wie bei Privatpersonen zeichne sich ein Ende der Kaufzurückhaltung ab, meinte AMD-Chef Hector Ruiz anlässlich der Analystenkonferenz seines Unternehmens. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die Prozessorpläne von AMD konkretisiert.
Konservative Planung
AMD will die ersten Prozessoren, nämlich die Kerne für die Opteron Serien und einen Nachfolger für den Athlon 64 FX-51, in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres mit 90-Nanometer-Strukturen und SOI (Silicon-on-Insulator)-Technik produzieren. Für den Athlon 64 gibt es vorerst nochmals einen in 130-Nanometer-Technik gefertigten Nachfolger, bevor im zweiten Halbjahr 2004 der 90-nm-Winchester kommt.
Für das erste Halbjahr 2004 ist ein «Mobile
AMD Athlon 64» genannter 130-nm-Nachfolger für die bisherigen AMD 64-Mobilvarianten in Planung. In der zweiten Jahreshälfte wird dann auch hier der Umstieg auf 90-nm-Technologie erfolgen, und die nächste Ausgabe ist bereits für das erste Halbjahr 2005 geplant.
In der zweiten Jahreshälfte 2005 sind dann sechs neue 90-nm-Prozessorkerne fällig. Auf diesen Zeitpunkt hat
Intel allerdings bereits 65-Nanometer-Strukturen angekündigt. Die konservativere AMD-Planung sieht da nochmals Nachfolger für die drei Opteron-Linien vor.
Zu diesem Zeitpunkt sollen dann auch die AthlonXP-Nachfolger als Palermo (Athlon XP) und Trinidad (Athlon XP-M) auf die 90-Nanometer-Fertigungsstrecke umziehen. Für diese Prozessortypen sind vorerst in der ersten Hälfte kommenden Jahres noch einmal neue 130-Nanometer-Kerne geplant.
Die billigen Duron und die Athlon MP für 32-Bit-Dual-Systeme werden nicht auf 90 Nanometer-Technik umgestellt.
Die «Probleme anderer Firmen»
William Siegle, Senior Vice President und Chief Scientist von
AMD, betonte, dass man schon seit einiger Zeit erfolgreich 90-nm-Prototypen baue und sich in Bezug auf den Umstieg 2004 sicher fühle. Ausserdem würden zur Zeit etwa 30 Entwickler im IBM-Chip-Werk East Fishkill gemeinsam mit den dortigen Ingenieuren an einer 65-Nanometer-Fertigung auf 300-mm-Wafern arbeiten.
Siegle konnte sich einen maliziösen Hinweis auf «die Probleme anderer Firmen» mit der 90-nm-Technik nicht verkneifen, denn offensichtlich verzögert sich bei
Intel die Einführung des Pentium-4-Kernes «Prescott» und auch die 90-nm-Kerne für die Xeons
und den Pentium-M sollten nach früheren Ankündigungen eigentlich noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. (fis)