Auf etwa 16 Milliarden Franken schätzte man den Wert der Software-Allianz Symbian in den Monaten vor dem Dot-Com-Crash. Nun hat der einst erfolgreiche britische PDA-Hersteller Psion seinen Anteil an Symbian, knapp ein Drittel der Aktien, für etwas über 300 Millionen Franken an
Nokia verkauft. Nokia besitzt damit eine Mehrheitsbeteiligung an Symbian – wie lange die weiteren Partner im Symbian-Boot (u.a.
Siemens und
Sony Ericsson) an Bord bleiben, wird sich erst noch zeigen.
Von Psion bleibt damit nicht mehr viel übrig: Der einstige Pionier ist nun ein bescheidener Hersteller von Geräten für die Logistik (tragbare Scanner etc.). Dabei sah es einst so gut aus für die Briten: Noch 1998 lag Psion in der Schweiz auf Platz 1 der verkauften PDAs, ein Jahr später war immerhin noch jeder vierte verkaufte Kleinstcomputer ein Psion-Rechner.
Und man traute der Software-Allianz Symbian, die das Psion-Betriebssystem Epoc für Mobiltelefone weiterentwickelte, durchaus zu, einst die Führerschaft in einem weltweit riesigen Markt zu übernehmen.
Doch Psion war der Übermacht von
Palm und vor allem den Microsoft-Partnern wie
HP im PDA-Markt nicht gewachsen und stieg unter viel kommunikativen Wirren aus dem PDA-Geschäft aus.
Das einst revolutionäre Betriebssystem Epoc wird in Form von gut versteckten Codezeilen in Smartphones weiterleben, der Name Psion hingegen aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwinden. (hc)