Es lebe der Zelltod

Am 19. Februar fand in Bern die Endausscheidung für den «Swiss Technology Award 2004» statt. Unter den als preiswürdig ausgewählten Eingaben war auch die Entwicklungsumgebung «Bison Frame», die mit dem Sonderpreis der Vontobel-Stiftung ausgezeichnet wurde.

Artikel erschienen in IT Reseller 2004/04

   

Das Lausanner Biotechnologie-Unternehmen Apoxis konnte am 19. Februar in Bern den «Swiss Technology Award 2004» entgegennehmen. Das 1999 als Spin-off der Universitäten Genf und Lausanne gegründete Unternehmen erhielt den Preis für seine Technologie «Megaligand», welche Proteine entwickelt, die den Vorgang des Zelltodes regulieren und nachahmen können.
Die Technologie soll in der Krebstherapie eingesetzt werden, indem das Produkt «Megafasl» Patienten als Alternative zu chirurgischen eingriffen bei Tumoren und anstelle von Chemotherapien mit ihren schweren Folgewirkungen gespritzt wird.
Laut der Jury hat das Produkt das Potential, die Krebstherapie zu revolutionieren. Das Protein soll das Gleichgewicht zwischen Tod und Neubildung von Zellen wiederherstellen und so das ungehemmte Wachstum von Krebszellen kontrollieren, indem es wie eine Aufforderung zum Selbstmord wirkt. Apoxis beschäftigt mittlerweile 32 Mitarbeitende.

18 preiswürdige Projekte

Die Jury hat in einem mehrstufigen Verahren 18 Projekte als preiswürdig ausgewählt, darunter unter anderem «Bison Frame» der Surseer Bison Group, eine Entwicklungsumgebung auf J2EE-Basis. Bison Frame soll laut Hersteller-Angaben bei der Basisentwicklung einer Applikation über 50 Mannjahre einsparen. Die Surseer wurden mit dem Sonderpreis der Vontobel Stiftung ausgezeichnet.
Aus den 18 Projekten wurden für die Endausscheidung schliesslich vier Eingaben nominiert. Neben dem Preisträger Apoxis fanden sich darunter die Tessiner Riri mit ihrem absolut luft- und wasserdichten High-Tech-Reissverschluss «Storm». Der Zipper besteht aus Kunststoff und hat den Härtetest mit der Seglerbekleidung des Alinghi-Teams beim Americas Cup 2003 bestanden.

Drücke verstärken und Laser lenken

Weiter war die Thuner DCT Double-Cone nominiert, deren Druckverstärker konventionelle Geräte auf Hochleistung trimmt: Simple Pumpen werden plötzlich zu Hochdruckgeräten, die niedrige Energiedichte eines Flusses kann auf das 10-fache erhöht werden und aus verseuchtem Wasser kann man mit dem Gerät Trinkwasser gewinnen.
Schliesslich war noch Contraves Space in der Endausscheidung. Die Firma hat ein Gerät entwickelt, das Laserstrahlen auf hochpräzise Art lenken kann. Die Maschine eignet sich für die Weltraum-Kommunikation, indem es bei der Kommunikation zwischen Satelliten den Umweg über die Erde überflüssig machen, indem sie trotz Mikrovibrationen des Trägersatelliten die Strahlen über riesige Entfernungen richtungsstabil hält. (mh)

Swiss Technology Award

Alle 18 ausgewählten Projekte erhalten kostenlos professionelle Dienstleistungen wie Hilfe bei Marketing, PR oder gemeinsame Schulungen. Ausserdem können sich die Unternehmen an der Cebit auf dem Schweizer Gemeinschaftsstand präsentieren.
Hinter dem Swiss Technology Award stehen das Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) und KTI, die Förderagentur für Innovationen, Forschungsorganisationen sowie der ETH-Rat, die Schweizerische Akademie für Technische Wissenschaften (SATW), die Kantonalen Volkswirtschaftsdirektoren und Industrie und Banken.


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