Der Schweizer Hotspot-Markt ist heiss umkämpft. Die
Swisscom begann im April vor zwei Jahren mit 100 Hotspots, hat heute etwa 400 und will diese Zahl bis Ende Jahr verdoppeln.
Sunrise stieg erst im September vergangenen Jahres ein und begann in Kooperation mit Monzoon mit erst einmal 70 öffentlichen Access Points.
Dabei kümmerte sich Sunrise vorrangig um die Vermarktung, Netzaufbau und Betrieb überliess sie Monzoon. Nun hat Sunrise auch noch mit The Public Network (TPN) eine Partnerschaft geschlossen und will bis Ende Jahr 300 weitere Hotspots anbieten. Ende 2005 sollen es 600 sein.
Cablecom und Orange springen auf
Vergangene Woche kündigten nun auch noch
Cablecom und
Orange ihren Einstieg in den Markt an. Im Sommer 2004 will der Kabelriese 600 Hotspots in der Schweiz anbieten. Dazu kündigt Cablecom «ein überaus attraktives Verhältnis zwischen Preis und Leistung» an und möchte für «verstärkten Wettbewerb» sorgen.
Den Einstieg in den Markt schafft sich Cablecom über die Zusammenarbeit mit Monzoon, TPN und The Net-Internet Services. Orange schliesst Partnerverträge mit Monzoon, The Net und Togewanet und bietet ab Herbst ca. 400 Schweizer WLAN-Standorte.
Die wachsende Konkurrenz kann
Swisscom Mobile nicht schrecken. Swisscom-Sprecher Sepp Huber: «Die zunehmende Konkurrenz zeigt, wie interessant das WLAN-Geschäft ist.» Zusätzliche Services stehen für ihn nicht im Vordergrund. Huber: «Unser Kerngeschäft ist es, die Autobahn zur Verfügung zu stellen, Services sollten stets unabhängig von der Technologie nutzbar sein.»
Rollout vorantreiben
Monzoon sieht sich als reiner Whole Sale Wireless ISP. Matthias Koch, CEO von Monzoon: «Unser einziges Produkt ist schneller Internet Access.» Momentan sei es wichtig, Flächendeckung zu schaffen und den Rollout voranzutreiben. Aber in Zukunft mache man sich schon Gedanken über Services wie etwa IP Telefonie, Wireless Printservice oder Wireless Games.
Nur müsse man sich dann erst einmal auf Partnersuche machen, so Koch zu IT Reseller. Ziel sei ein Marktanteil von 30-50%. Bereits jetzt sieht sich Monzoon gut im Markt positioniert: «Wir haben strategische Standorte wie den Flughafen Zürich oder die Swissotel.»
Bleibt da noch Platz für kleinere Anbieter? «Ja sicher», glaubt Thomas Schoch, Projektleiter IT bei Etavis Installationen (ehem. ABB Installationen), die selbst vier Hotspots betreibt. Allerdings könnten sich diese vor allem über gut geschnürte Dienstleistungsbündel behaupten.»
Als Beispiel nennt Schoch etwa für einen Hotspot-Betreiber im Hotel, noch Hotelsoftware ins Bundle zu schnüren. «Aber es braucht schon sehr spezielle Dienstleistungen, um der
Swisscom die Stirn bieten zu können.» (ava)