Abraxas, 1998 aus den kantonalen Informatikämtern AID (Amt für Informatikdienste) Zürich und AFI (Amt für Informatik) St. Gallen entstanden, hat einen neuen Hosting-Vertrag mit der IG EDV, einer Art Selbsthilfeorganisation der Zürcher Gemeinden, abgeschlossen. Konkret handelt es sich um insgesamt 171 Gemeinden, die entweder Mail-Postfächer bei
Abraxas hosten oder ihren Exchange-Server an Abraxas anbinden, sowie den Zugriff auf das Internet über den Dienstleister beziehen. Abraxas ist bereits seit Jahren Partner der Zürcher Gemeinden für das «LEUnet», die Postfächer MAPI (Exchange) und WEBConnect (Internet).
LEUnet ist das von
Siemens aufgebaute und im August 2004 in Betrieb genommene Datenkommunikationsnetzwerk, das alle kantonalen und kommunalen Stellen im Kanton Zürich erschliesst.
Gemeinden auf den Barrikaden
Der Grund, einen neuen Rahmenvertrag abzuschliessen, war ein Preisaufschlag seitens
Abraxas für die Mail-Postfächer Anfang 2003, so IG-EDV-Präsident Hermann Pfister. Die Anpassungen auf das allgemein übliche Preisniveau, wie es Abraxas nennt, wollten sich die Gemeinden nicht gefallen lassen und beauftragen die IG EDV, Konkurrenz-Offerten, unter anderem von
Siemens, einzuholen. Das Angebot von Siemens habe auf den ersten Blick nach einer guten Lösung für die Gemeinden ausgesehen, heisst es seitens der IG EDV. Im Laufe der weiteren Verhandlungen habe sich allerdings herausgestellt, dass Siemens die vom Kanton geforderten Sicherheitsvorschriften zum offerierten Preis nicht erfüllen konnte. Letztlich kam doch wieder Abraxas zum Zug.
Nur noch ein Kunde
Anders am neuen Rahmenvertrag ist, dass er mit der IG EDV als alleiniger Kunde und nicht mit den einzelnen Gemeinden abgeschlossen wurde. Es gelten nun also alle 171 Gemeinden als ein einziger Kunde. Dadurch liess sich der Preis pro Postfach von 20 Franken (1–10 Benutzer) auf 14 Franken (ab 1500 Benutzer) drücken. Zudem wurden für den Anschluss eines dedizierten externen Exchange-Servers Pauschalpreise ausgehandelt.
Ziel des neuen Vertrages mit der
IG EDV ist – neben den angestrebten Kostenreduzierungen – das Angebot transparenter zu gestalten sowie die Abläufe zu vereinfachen. Für die Kunden gibt es zudem nur noch einen Ansprechpartner. Das langfristige Ziel ist die zentralisierte Auftragsabwicklung über die Kantonale Drucksachen- und Materialzentrale Zürich (KDMZ).
Eine Vertragsdauer wurde nicht fixiert, der Vertrag ist jährlich kündbar, sagt Michael Keller, Produktmanager Business Services bei
Abraxas, gegenüber IT Reseller. Zum Vertragsvolumen sei ebenfalls noch nichts Genaues zu sagen, so Keller, er schätzt aber den Vertragswert mit 400’000 bis 500’000 Franken pro Jahr ein. (sk)
IG EDV
Der Verein Interessengemeinschaft EDV Zürcher Gemeinden (IG EDV) wurde 1997 gegründet und fungiert als Selbsthilfeorganisation der Zürcher Gemeinden. Die IG EDV dient als Ansprechstelle bei Informatikfragen, unternimmt Abklärungen bei anstehenden Informatikbedürfnissen in Bezug auf günstige Bedingungen und Effizienzsteigerung und koordiniert Informatikvorhaben zur Vermeidung von Doppelspurigkeiten. Zudem steht der Verein den Mitgliedern als unabhängiger, fachlicher Berater zur Verfügung, arbeitet mit anderen Fachverbänden und Stellen zusammen und wahrt die Interessen der Gemeinden gegenüber dem Bund und dem Kanton Zürich. www.igedv-zh.ch/