Den Anschluss im Geschäft mit dem digitalen Wohnzimmer will auch der Netzwerkhersteller
Netgear nicht verpassen. Entsprechend setzt das amerikanische Unternehmen auf Digital Home als neueres Standbein. Dabei lässt man schon mal Erfahrungen einfliessen, die der Konzern mit ihrem Erstling machte. Denn schon vor gut drei Jahren setzte der Netzwerkhersteller mit dem Wireless Digital Music Player MP101 Trends und präsentierte erstmals ein Gerät auf dem Markt, welches ansatzweise die damals noch anspruchslosen Multimediabedürfnisse der Kunden abdeckte. Um aber den wachsenden Händler- und Kundennachfragen nach neuerem Gerät gerecht zu werden, hat sich Netgear erneut in die Digital-Home-Arbeitshosen gezwängt.
Neues Standbein
Dies obwohl das Geschäft mit den Mediancentern immer noch in den Kinderschuhen steckt und man noch auf den ganz grossen Käuferansturm wartet, dies bestätigt auch Karsten Kunert (Bild),
Netgear PR Manager Central and Eastern Europe. Ziel des Unternehmens ist es dennoch, den Anschluss möglichst nicht zu verpassen und ein gesamtes Produktportfolio an Digitalaudio und -filmelementen zur Verfügung stellen zu können. «Ohne Frage ist dieser Markt für uns sehr wichtig, momentan ist das aber eines der neueren Standbeine, die wir uns aufbauen», sagt Kunert.
Aus dieser Strategie heraus, sich auf die neueren Standbeine zu stellen, entstand Dave (Digital Audio Video Entertainer), das jüngste Baby für das Produktportfolio. Das neue Hightechgerät aus dem Hause Netgear ist eine konsequente Weiterentwicklung des erfolgreichen Vorgängers MP101 und wurde auch in punkto Design endlich auch fürs Wohnzimmer konzipiert. Allerdings muss man Dave eher als Schnittstelle zwischen Computer und Fernseher ansehen, die auf bereits vorhandenen Speicherplatz baut, sei es ein Computer oder auch die externe Festplatte. So gesehen hat das neue Gerät nicht wirklich was mit einem Mediancenter zu tun.
Rolls-Royce-Variante
Rolls-Royce-Variante
Wagt man jedoch einen Blick in die Zukunft, könnte sich das ändern. Denn Dave soll in mehreren Varianten auf den Markt kommen. Darunter ist angeblich auch eine Rolls-Royce-Version geplant, welche eventuell mit Display und DVD-Laufwerk ausgerüstet wird, was aber nicht einen Frontalangriff auf die Produkte anderer Multimediahersteller bedeuten soll. Auch mit anderen CE-Produkten wie LCD-TV liebäugelt
Netgear nicht. Das Gegenteil ist laut Kunert der Fall: «Wir sind gut in unserem Kerngeschäft, und da wollen wir vorläufig auch bleiben.»
Netzwerkkenntnisse schaden nicht
Die Installation des Dave soll übrigens recht einfach funktionieren. Aber wie bei jedem handelsüblichen Mediancenter ist Plug & Play sowieso in den meisten Fällen eine Illusion. «Grundsätzlich sind die Geräte so gemacht, dass sie als Lösung miteinander harmonieren werden», sagt Kunert. «Jedoch glaube ich, dass demjenigen, der sich mit der Thematik Digitales Wohnzimmer auseinandersetzt, ein paar Netzwerkkenntnisse nicht schaden würden.» Für den Kunden soll der Frischling schon im Frühjahr auf dem Markt erhältlich sein.