Brocade auf neuen Wegen

Traditionell OEM-lastig ausgerichtet, will Brocade enger mit Channel-Partnern zusammenarbeiten und hat deshalb ein neues Programm lanciert.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2006/07

     

Im Sommer letzten Jahres hat Bro­cade eine Reihe von neuen Anwendungen auf den Markt gebracht mit dem Ziel, neue Marktsegmente zu erschliessen. Der Storage-Spezialist kreierte mit Tapestry ein neues Label, unter welchem er verschiedene Appliance-basierende Dienste und Services über das eigentliche Switching hinaus anbietet. Das Tapestry-Portfolio beinhaltet drei Kernprodukte: 1. Tapestry WAFS (Wide Area File Services). 2. Tapestry DMM (Data Migration Manager) und 3. das Tapestry ARM (Application Ressource Manager).
Um das Tapestry-Geschäft richtig anzukurbeln, hat Brocade jetzt seine Channel-Programme Elite und Tapestry zum Brocade Alliance Partner Network (APN) zusammengelegt. Mit dieser neuen Partnerbetreuung will Brocade den Fokus mehr auf die Zusammenarbeit mit Channel-Partnern legen, die sich auf verteilte Speicher­umgebungen und IT-Infrastrukturlösungen spezialisiert haben.

Vier Partner-Level

Je nach Kompetenz und Marktausrichtung können sich Partner als Distributor, Enterprise Alliance Partner (EAP), Alliance Partner oder Partner qualifizieren. Während Brocade die sogenannten Top-Tier d. h. Distributoren und EAPs direkt mit Produkten beliefert, beziehen Alliance Partner und Partner ihre Produkte über den Distributionskanal. Branchenüblich ist die Partner-Zertifizierung mit gewissen Kriterien verbunden. Nebst einem definierten jährlichen Umsatzziel muss der Händler eine gewisse Anzahl Mitarbeiter auf die Brocade-Produktlinie schulen lassen sowie Reports und Businesspläne erstellen. Im Gegenzug unterstützt Brocade die Teilnehmer des Alliance Partner Networks mit Marketinggeldern, Support in den Bereichen Marketing, Verkauf und Technik, speziellen Internet-Tools sowie Trainings und Incentives.

Engagement und Know-how

Wie Renato Del Favero, Country Manager von Brocade Schweiz, gegen­über IT Reseller sagt, soll bereits Ende dieses Monats die Partnerlandschaft in der Schweiz stehen. Zusammen mit seinem Sales-Team ist er dabei, mögliche Händler aus dem Storage-Umfeld zu akquirieren, die über das entsprechende Storage-Know-how verfügen und Engagement mitbringen. Del Favero rechnet, für die Deutschschweiz rund fünf, für die Region Westschweiz zwei und für das Tessin ein bis zwei Partner zertifizieren zu können.

Überzeugungsarbeit

Auf die Frage, weshalb sich ein Händler für die Brocade-Produkte engagieren soll, nennt Del Favero verschiedene Gründe. Storage-Partner können sich neben den Tapestry-Produkten auch mit dem File-Management-Portfolio der erst kürzlich von Brocade erworbenen NuView auf dem Markt differenzieren. Im weiteren sind die Tapestry-Produkte sowohl komplementär als auch als allein operierendes Gerät (stand-alone) einsetzbar. Im Gegensatz zu verschiedenen Mitbewerbern, die ebenfalls WAFS anbieten, ist die Tapestry WAFS-Technologie von Brocade mit Linux und Microsoft kompatibel. Als weltweit einziger WAFS akkreditierter Microsoft-Partner legt Brocade deshalb seinen Schwerpunkt auf die WAFS-Technologie der Redmonder Softwareschmiede. Nicht zuletzt profitieren Brocade-Partner auch von einem attraktiven Margen-MoDell, das nach Del Faveros Angaben «über dem üblichen Marktdurchschnitt» liegt. (pbr)


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