Die Fussball-Weltmeisterschaft ist vorbei, doch wer ist der Sieger? Die Fifa, der wohl reichste Verein der Welt, hat sich das Spektakel von
diversen Unternehmen sponsern
lassen, darunter auch von einigen aus dem ICT-Umfeld. Die deutsche Telekom gehört zu den Hauptsponsoren, aber auch Unternehmen wie
Avaya,
Toshiba,
Philips,
Fujifilm oder
Sony. Alle haben sie viel, sehr viel Geld in die Hand genommen, um mit ihrem Logo am Rande des Spielfelds präsent zu sein oder um ihr Emblem mit allen anderen Sponsoren und Lieferanten auf eine Stellwand zu pappen, vor die sich dann Kuhn, Kliensmann und Konsorten stellen, wenn sie während der Spielpause oder nach Spielende zu den Gefühlen befragt werden, die sie durchleben.
Egal, ob sie nun zu den Siegern oder Verlierern gehören, ich behaupte, in einem solchen Moment sieht der Zuschauer nur eins, nämlich den Fussballer oder Trainer, aber etwas mit Bestimmtheit nicht: den Namen eines Herstellers innerhalb eines Logowalds auf grüner Fläche. Und auch wenn die Banner das gesamte Feld umrahmen und während der gesamten Spieldauer visuelle Präsenz bei Milliarden von Zuschauern auf der ganzen Welt gewährleisten, wirklich sehen tut die Logos niemand, denn der Zuschauer ist am Spiel und an sonst nichts interessiert.
Nun mag man sich fragen, ob sich der Aufwand für die Sponsoren lohnt. Die Unternehmen selbst sprechen nicht über die effektiven Kosten ihrer Aktivitäten. Aber selbst wenn ein Hersteller «nur» 50 Millionen Dollar in die Hand nimmt, muss der Nutzen in Frage gestellt werden. Tatsächlich gelingt es gemäss Untersuchungen den meisten Unternehmen nicht, ihre Bekanntheit durch ein WM-Sponsoring zu steigern. Oder fragen Sie doch mal jemanden aus ihrem Freundeskreis, der nicht in der IT-Branche arbeitet, ob er wisse, was Avaya macht. Er wird ihnen sagen, das sei doch eine der Firmen, die durch WM-Sponsoring ein Riesenloch in ihre Kasse reissen. (mh)