Schweizer Startup mit globalem Anspruch

Die Schweizer Softwareschmiede Collanos versteht sich nicht umsonst als globaler Startup: Die Firma entwickelt eine P2P-Kollaborations-Software.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2006/15

     

Als Franco Dal Molin, Gründer und Cheftechnologe von Collanos, vor ca. drei Jahren die Firma gründete, war er mit seinem heutigen CEO Peter Helfenstein bereits befreundet. Irgend­wann letztes Jahr beschlossen die beiden dann, aus der Idee einer Peer-to-Peer-Kollaborations-Software ein Geschäft zu machen. Helfenstein hängte im Januar dieses Jahres seinen Job als Schweizer Country Manager von Novell an den Nagel, um mit seinen 47 Lenzen etwas Neues, man könnte beinahe sagen Aufregenderes zu tun, als eine Länderorganisation eines ins Taumeln geratenen amerikanischen Softwareherstellers zu leiten: Helfenstein entschloss sich, seine Erfahrungen im Aufbau und in der Leitung von Firmen in das Projekt von Dal Molin miteinzubringen und ihm mit Rat und Tat beim Aufbau der Firma zu helfen.

Globaler Startup, globaler Anspruch

«Wir verstehen uns als globaler Start­up», sagt Helfenstein im Gespräch mit IT Reseller, «denn wir wollen mit unserer Software nicht erst in der Schweiz bekannt werden und dann von hier aus wachsen.» Die Firma ist neben Zürich in San Francisco ansässig und verdankt die Möglichkeit des Standorts im Geschäftsviertel der kalifornischen Hauptstadt der Hilfe von Swissnex.org, einer Organisation des Bundesamtes für auswärtige Angelegenheiten und des Staatssekretariats für Bildung und Forschung, die Schweizer Firmen für eine professionelle Expansion fit macht und unterstützt.
Durch den globalen Anspruch tut man alles auf weltweiter Basis. So wird zum Beispiel der für die nächsten Wochen geplante Release 1.0 von Collanos Workplace weltweit gleichzeitig angekündigt. Auch was das Marketing und den Vertrieb der Software angeht, vertritt man einen neuartigen Ansatz, der die Möglichkeiten des Internet ausschöpft: Durch sogenanntes «Viral Marketing» soll über Partnerschaften mit Universitäten und anderen Herstellern, globale Netzwerke und Internetportale die Software möglichst vielen Benutzern gratis zum Download zur Verfügung gestellt werden. Die Beta-Version sei bereits mehrere tausend Mal heruntergeladen worden, sagt Helfenstein. Ziel sei es, dass Collanos Workplace bis Ende Jahr 12'000 aktive User hat.

Woher das Geld kommen soll

Geld verdienen will man mit der Premium-Version. Der Business-Plan sieht vor, dass zehn Prozent der Anwender bereit sind, für zusätzliche Features Geld auszugeben. Dies können Firmen oder virtuelle Teams sein, die höhere Ansprüche an die Funktionalitäten der Anwendung stellen. Zielkunden sind auch Universitäten, Internet Service Provider oder andere Dienstleister, die ihren Kunden die Software als Service zur Verfügung stellen und entsprechend der Anwenderzahl Lizenzgebühren bei Collanos entrichten. Schweizer Investoren interessierten sich besonders für die Firma, seit man in San Francisco aktiv ist, sagt Dal Molin. (mh)


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