Schweizer Bund geht Microsoft auf den Leim


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2006/17

     

Microsoft hat mit Bund und Kantonen kürzlich einen Vertrag abgeschlossen, in dem der Softwaregigant, wie Inside-IT berichtet, der öffentlichen Hand viel zu hohe Dollar-Wechselkurse verrechne. Mehrkosten von jährlich mehreren Millionen Franken sind die Folge.
Die Schweizerische Informatikkonferenz (SIK), die im Auftrag der Kantone mit Microsoft verhandelte, hatte sich anfänglich gegen den Deal gewehrt, ihn aber schliesslich unterzeichnet, nachdem der IT-Dienstleister Bedag, der dem Kanton Bern gehört, als Erster den Vertrag unterzeichnet hatte.
«Microsoft legt nicht willkürlich Wechselkurse fest, um die Marge aufzustocken», sagt Microsoft-Sprecher Holger Rungwerth gegenüber IT Reseller. Grundsätzlich lege man keine Kurse, sondern Preise fest. Bis dato bestand die Möglichkeit, Microsoft-Produkte gemäss USA-Preisliste in Dollar zu bestellen. Je nach Dollarkurs waren die Produkte jeweils günstiger zu haben als hierzulande. Mittlerweile ist es nur noch möglich, von der Landespreisliste in Inlandwährung zu kaufen. Die neue Regelung gelte auch, um den Kunden zu schützen, heisst es. «Das Währungsrisiko trägt Microsoft», so Rungwerth. «Wir haben ein äusserst attraktives Angebot vorgelegt.» Attraktiv sicher auch für Microsoft selbst der Konzern wird absahnen. Der Bund hingegen sollte seine Beschaffungspolitik überdenken. (sk)


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