Das Bild des Druckermarktes hat sich in den letzten Jahren gewaltig verändert. Viele Geräte können heute nicht mehr nur drucken, sondern auch kopieren, scannen, faxen und Dokumente verwalten. Das hat auch dazu geführt, dass frühere Kopiererhersteller nun im Druckermarkt - und umgekehrt - aktiv sind. Bei solchen Multifunktionsgeräten treffen sich damit zwei Branchen, die zwei ganz verschiedene Kulturen leben. Die eher traditionelle Bürogerätebranche auf der einen Seite und die als dynamisch bekannte IT-Branche auf der anderen Seite. Das betrifft sowohl Hersteller als auch Händler und Kunden.
Während sich die Geräte von der Leistung her immer ähnlicher werden und die früheren Spezialisierungen der Hersteller nicht mehr so klar sichtbar sind, führen beim Handel noch immer verschiedene Wege nach Rom. Ist beim Einkauf von Druckern für ein Unternehmen meist die IT-Abteilung verantwortlich, ist der Fall bei Multifunktionsgeräten nicht mehr so klar, da diese ja auch kopieren und Kopierer früher meist nicht in der Verantwortung der IT lagen. Welche Abteilung nun die Geräte einkauft, entscheidet wohl meist darüber, ob eher ein traditioneller Kopiererhersteller oder ein Druckerhersteller zum Zug kommt.
Wachsende Stückzahlen
Im laufenden Jahr sollen in der Schweiz laut den Erwartungen des Marktforschers GfK insgesamt rund 6 Prozent mehr Drucker verkauft werden als 2005. In Stückzahlen sind dies 872‘000 Geräte. Etwas mehr als die Hälfte davon machen mittlerweile Multifunktionsgeräte aus, die seit Jahren ein konstant starkes Wachstum hinlegen. Auch hier wünscht sich der Kunde immer mehr Vereinfachung: Drucken, Kopieren, Scannen, Faxen - alles in einem Gerät. Der Wechsel von traditionellen Druckern zu solchen All-in-One-Geräten ging in den letzten Jahren rasant vonstatten. Während 2002 erst gerade 147‘000 Stück davon verkauft wurden, sollen es 2006 schon 415‘000 Stück werden. Die Prognosen fürs nächste Jahr sehen ein weiteres stückzahlmässiges Wachstum von drei Prozent voraus.
Schwindende Marge
Wertmässig sieht die Entwicklung der letzten Jahre hingegen gar nicht so rosig aus. Seit der Jahrtausendwende gibt es im Schweizer Druckermarkt Jahr für Jahr immer weniger zu verdienen.
Trotz steigender Stückzahlen ist der Kuchen, den sich die verschiedenen Hersteller, die Distributoren und die Händler teilen müssen, immer kleiner geworden. Dies ist wohl mitunter ein Grund, weshalb Vermietkonzepte auch von der Händlerseite her beliebt sind. Die Reseller können so dem Margenschwund entgegentreten. Da sich mit dem Verkauf von Verbrauchsmaterialien mehr Geld verdienen lässt als mit den Geräten selbst, ist es für einen Händler zudem äusserst interessant, den Kunden durch einen Mietvertrag längerfristig an sich zu binden.
Für das kommende Jahr prognostiziert GfK aber eine Entschärfung der Preissituation: Erstmals seit sieben Jahren soll der Gesamtumsatz mit verkauften Druckern in der Schweiz wieder steigen. Wenn auch erst mal nur um zwei Prozent. (slz)