Zum 16. Mal geht dieser Tage das Finance Forum im Zürcher Kongresshaus über die Bühne. Gegenüber dem Vorjahr habe man die Zahl der Stände von 143 auf 147 erhöht. Insgesamt werden gemäss René Meier, Geschäftsleiter des Veranstalters Finance Forum Management AG, 169 Aussteller mit von der Partie sein.
Bei den Besucherzahlen erwartet Meier ungefähr das Niveau des Vorjahres. «Der Markt konsolidiert sich. Es gibt weniger IT-Stellen in der Finanzbranche. Wenn wir die Besucherzahlen in etwa halten können, ist das der Beweis, dass wir gut positioniert sind.»
Als Novum wird in diesem Jahr eine Sonderschau zum Thema Business Process Outsourcing (BPO) durchgeführt. Damit soll der Besucher direkter einbezogen werden. Die Aussteller zu diesem Thema versammeln sich in einer Abteilung der Ausstellung. Angegliedert ist ein Speaker-Corner für spezielle BPO-Referate (keine Anmeldung notwendig) eine Bar und ein Networking-Bereich. BPO sei im Moment ein grosses Thema bei den Banken. Und so ist es dem Finance Forum gelungen, vermehrt Banken oder deren BPO-Tochterfirmen zu gewinnen, wie z. B. UBS, Credit Suisse, PostFinance, Sourcag, Legando, B-Source, usw. Es gehe auch darum, zu prüfen, ob dieses «Shop-in-Shop»-Konzept in Zukunft ausgebaut werden solle, erklärt Meier. Denkbar sei, dass jedes Jahr ein oder mehrere aktuelle Themen gewählt und als Sonderschau präsentiert würden.
Aktuelle Themen
Effizienz und Kostendruck sind nach wie vor dominierende Themen im Bankenumfeld. Die Ablösung von alten, sogenannten Legacy-Systemen steht in diesem Zusammenhang wie auch die Standardisierung der Architekturen - in den IT-Landschaften der Banken. Outsourcing von ganzen Geschäftsprozessen (z. B. Zahlungsverkehr, Wertschriftenabwicklung), Services wie etwa Desktop-Management oder auch Offshoring und Nearshoring bei der Applikationsentwicklung - diese Themenkreise werden am diesjährigen Finance Forum in der einen oder anderen Form aufgegriffen.
Meier geht davon aus, dass allmählich aber auch wieder andere Themen auf dem Radar der Banken erscheinen: «Wenn alles standardisiert und restrukturiert ist, müssen die Banken nach Wegen suchen, sich zu differenzieren.» Deshalb werde das Thema Kundenorientierung zusehends wichtig im Finanzumfeld.
Als weiteren aktuellen Trend macht Meier zudem die Erneuerungen im Bereich Internet-Banking aus. Bei vielen Finanzinstituten werden Plattformen der ersten und zweiten Generation, die bei vielen Finanzinstituten noch in Betrieb sind, nun allmählich abgelöst. Und schliesslich gibt es noch die regulatorischen Anforderungen, die die Banken auf Trab halten und zwingen, ihre IT, Prozesse und Organisation instand zu halten.
Tiefer, nicht breiter
Wie bereits im Vorjahr, wird auch heuer der Versicherungsbranche in der separaten Insurance Conference Platz eingeräumt. Sie steht unter dem Thema «Versicherungsbranche im Aufwind?» Meier verrät, dass er für nächstes Jahr einen separaten Event für die Versicherungsbranche plant. «Klein und fein.»
Neben Ausstellung, Sonderschau, Vortragsprogramm und Panel-Diskussion werden am Finance Forum auch Expertengespräche angeboten. Für die Planung dieser Treffen hat der Veranstalter auch eigens eine Online-Plattform entwickelt. Die Nachfrage hielt sich in den Vorjahren in Grenzen. Meier rechnet auch in diesem Jahr nicht mit einer sprunghaften Zunahme. «Viele Besucher machen eben Ad-hoc-Networking», erklärt Meier. Das sei ja schliesslich auch das Ziel des Finance Forum. «Meine Vision ist es, nicht einen Event zu organisieren, sondern eine Community zu pflegen.» Dazu dient auch der Sponsorenlauf am Sonntag vor dem Forum. Letztes Jahr haben die 1500 Teilnehmer 200‘000 Franken erlaufen. Meier rechnet mit einem ähnlichen Aufmarsch in diesem Jahr. (map)