Atos hat vom französischen Staat ein nicht bindendes Übernahmeangebot über 500 bis 625 Millionen Euro für den Advanced Computing-Bereich der BDS-Sparte erhalten. In diesem Bereich fasst der IT-Dienstleister das Geschäft mit High-Performance- und Quantum-Computing sowie Business Computing und Künstlicher Intelligenz zusammen. Er erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von rund 570 Millionen Euro und beschäftigt 2500 Mitarbeitende. Ein vorangegangenes Angebot des Staates hatte hingegen auch die Bereiche Mission Critical Systems sowie Cybersecurity-Produkte umfasst.
Nun befinden sich beide Seiten in exklusiven Verhandlungen bis zum 31. Mai 2025. Bis dahin soll ein Kaufvertrag unterzeichnet werden und eine erste Zahlung über 150 Millionen Euro erfolgen. Gleichwohl will
Atos einen formellen Verkaufsprozess für die Geschäftsbereiche Cybersicherheitsprodukte und Mission Critical Systems einleiten. Diese haben 2023 einen Umsatz von rund 340 Millionen Euro erzielt.
Die geplanten Veräusserungen sind Teil der finanziellen Restrukturierung des Unternehmens, das sich seit Jahren in Schieflage befindet und Milliardenschulden angehäuft hat. Atos plant, die finanzielle Restrukturierung bis Ende 2024 oder spätestens Anfang 2025 abzuschliessen.
Bereits Anfang November hat die Finanzkommission des französischen Parlaments einer Gesetzesänderung zugestimmt, die auf die komplette Verstaatlichung von Atos abzielt. Demnach sei das gesamte Unternehmen strategisch relevant und gehöre zum "industriellen Erbe" Frankreichs ("Swiss IT Reseller"
berichtete).
(sta)