Word Perfect von Corel galt noch vor wenigen Jahren als etablierte Textverarbeitung, die durchaus mit
Microsoft Office mithalten konnte. Inzwischen hat Microsoft seine Vormachtstellung ausgebaut. Nun versucht
Corel, mit einem neuen Konzept verlorenen Boden gutzumachen: Das Programm wird nur teilweise auf dem PC installiert. Die restliche Funktionalität steht in Form von Online-Diensten bereit.
Die Komponenten
Word Perfect Lightning besteht aus vier Komponenten: Die Hauptanwendung heisst Lightning Notes und bietet grundlegende Textverarbeitungsfunktionen. Navigator dient als zentrale Ablage zur Organisation von Dokumenten, und der Viewer liest Dokumente im Word-, PDF- und Word-Perfect-Format. Dazu kommt der von Corel-Partner Joyent entwickelte Connector. Dabei handelt es sich um web-basierende Anwendungen, welche die User mit E-Mail, Kalendern, Adressbüchern und Speicherplatz versorgen. Diese Funktionen werden im Web gehostet, so dass die Anwender zusammenarbeiten können. Pro Anwender stehen 200 MB Speicher zur Verfügung. Dank der lokalen Teilinstallation sind die Anwender aber – im Gegensatz zu den ganz im Web gehosteten Büropaketen von
Google oder Zoho – nicht vollständig vom Internet-Zugang abhängig und können einen Teil der Aufgaben auch offline erledigen.
Partner-Ecosystem
Word Perfect Lightning läuft unter Windows Vista und XP. Die Beta-Version steht unter www.wordperfect.com/lightning zum Download bereit. Der Download umfasst insgesamt weniger als 20 MB und kann damit auf einem USB-Stick Platz finden. Die Beta-Version bietet kostenlosen Zugang zu verschiedenen Diensten. Freigegeben sind unter anderem Möglichkeiten für die gemeinsame Arbeit an Dokumenten und für das Speichern der Dateien im Internet. Mit der finalen Version dürften diese Dienste aber wohl kostenpflichtig werden.
Corel versteht Word Perfect Lightning als Schlüsselkomponente für einen neuen Ansatz bei ihrer Software. Zu diesem Zweck will
Corel mit Partnern in der Hard- und Softwarebranche, mit Anbietern von Web-Services und mit bestehenden Channelpartnern ein neues Partner-Ecosystem aufbauen, um, wie die Kanadier schreiben, von der wachsenden Nachfrage nach Online-Diensten zu profitieren. (fis)