Das Thema Consumer Electronic und die Cebit pflegen eine wechselvolle Beziehung. Am ehesten könnte man sie als eine Art von Hassliebe bezeichnen. Denn eigentlich will sich die Messe als strammer und ernstzunehmender Business-to-Business-Anlass verstanden wissen. Und da bleibt für die laute und bunte CE-Welt kaum Platz. Gleichzeitig wissen aber auch die Veranstalter, dass es wohl kaum einen besseren Publikumsmagneten gibt. Kommt hinzu, dass durch die schleichenden Konvergenzen gewisse Grenzen zwischen den beiden Bereichen verwischt oder zumindest sehr unscharf werden.
Man habe den Anspruch, die ICT-Branche in ihrer ganzen Breite zu zeigen, sagt Cebit-Sprecherin Gabriele Dörries (Bild) im Gespräch mit IT Reseller, und da gehöre auch die ganze Vielfalt der CE dazu. Sie schätzt, dass insgesamt etwa 1500 Unternehmen aus dem Bereich Unterhaltungselektronik an der Messe in Hannover anwesend sein werden. «Auch wenn gewisse Hersteller wie
Motorola oder
Nokia nicht mit einem eigenen Stand anwesend sind, werden die Produkte, die der Besucher erwartet, sicher nicht fehlen und bei Distributoren oder Partnern zu sehen sein», so Dörries.
Bewährtes leicht verändert
Mit der Digital-Living-Show scheint die Messe einen Weg gefunden zu haben, das Thema publikumswirksam stattfinden zu lassen. Dieses Konzept in Zusammenarbeit mit dem Weka-Fachverlag wird heuer zum zweiten Mal umgesetzt. Die Vermittlung von Wissen mit Vorträgen und Beratung steht dabei im Vordergrund. «Das Thema CE wird aber an der Cebit durchaus bunt umgesetzt», so Gabriele Dörries. Als Highlight wird dort auch die Playstation 3 zu sehen sein. Im Vergleich zum letzten Jahr, als die Digital-Living-Show in einer separat zugänglichen Halle peripher abgehalten wurde, hat man den Anlass nun direkt in die Messe integriert.
Neu ist die Präsentation Lifestyle@Cebit. Hier soll dem Besucher eine Auswahl von CE-Produkten im Einsatz vor Augen geführt werden. Zudem werden hier 17 verschiedene Fernsehgeräte zu einem grossen Vergleich antreten.
Verstreute Schwerpunkte
Neben diesen beiden Schwerpunkten gibt es weitere Bereiche, die das Thema CE aufgreifen werden. Beispielsweise wird man beim Planet Reseller die Produktion einer Internet-TV-Sendung verfolgen können, die auch gleich ausgestrahlt wird. Oder der Bereich Digital Imaging, bei dem der ganze Prozess der Bildbearbeitung von der Erfassung über die Bearbeitung bis hin zum Speichern und Ausgeben der Bilder greifbar wird.
Ebenfalls nicht fehlen dürfen selbstverständlich die Games. Diese Sparte wird mit einem Ableger der World Cyber Games vertreten sein. Über 200 Spieler aus 25 Nationen werden sich in sechs Wettbewerben digital auf die Mütze geben und um 100’000 Dollar Preisgeld kämpfen.
Visionen für die Zukunft
Für das nächste Jahr steht bei der Cebit eine konzeptionelle Generalüberholung auf dem Programm. Sie wird auch den Bereich Consumer Electronics erfassen. Die Grobaufteilung wird die Bereiche Business, Public und Residential unterscheiden. Zum Bereich Residential gehören alle Produkte, die im häuslichen Umfeld im Einsatz stehen. «Grundsätzlich soll die Cebit 2008 mehr aus der Sicht der Anwendungen und Anwender aufgebaut werden», sagt Dörris. Wie das im Fall der Unterhaltungselektronik genau aussehen soll, ist noch nicht klar. Die Verantwortlichen sind zur Zeit dabei, die Themen zu formulieren. Denkbar ist vieles. (map)