Ein Business-Intelligence-Hersteller nach dem anderen hat über die letzten Monate hinweg ein mehr oder weniger überzeugendes Offering für KMU zusammengestellt. Damit soll ein Ausweg gefunden werden, um dem stärker werdenden Konsolidierungsdruck zu entkommen. Denn reine BI-Anbieter werden durch die grossen drei in der Softwarebranche
Microsoft,
Oracle und
SAP zusehends herausgefordert.
Business Objects, ein spezialisierter Anbieter, ging mit seinem Angebot immer schon auf das Segment der mittelständischen Firmen zu. Im Unterschied zu Anbietern wie die von Oracle gekaufte Firma Hyperion oder SAS, die sich mehr auf multinationale Grosskonzerne fokussierten. Allerdings konzentrierte sich Business Objects zuerst einmal ausschliesslich auf die grossen Vertreter aus dem Mittelstandssegment. Während der letzten Monate wurde nun viel unternommen, um in diesem Bereich nach unten zu wachsen.
Neue Suite für KMU
Handfest wurde die Strategie von
Business Objects, als Anfang Februar eine neue Produkt-Suite für KMU vorgestellt wurde. Sie kommt in drei verschiedenen Grössen (Standard, Professional und Premium) auf den Markt und richtet sich an Unternehmen mit einem Umsatz bis 1 Mrd. Franken. Die Standard-Ausführung ist bereits erhältlich, die Professional-Variante soll noch im zweiten Quartal erscheinen, die Premium Edition gegen Ende dieses Jahres. Kostenpunkt für die Einführung der Standard Edition: Je nach der Anzahl Concurrent User zwischen 25’000 und 100’000 Franken. «Wir sehen, dass viele kleinere Unternehmen die Vorzüge von BI noch nicht nutzen. Mit unseren drei Bundles erleichtern wir Wachstumsunternehmen den Einstieg in BI wesentlich und ermöglichen somit einen optimalen ROI», sagt Maurizio Conti, Schweizer Country Manager von
Business Objects, im Gespräch mit IT Reseller. Der Kunde finde aber in der Suite in jedem Fall das, was für ihn als KMU am wichtigsten sei, so Conti, und er nennt Ad-hoc-Reporting, Analysefunktionen, Dashboards und die Office-Integration als wichtigste Features in den Produkten.
Ehrgeizige Ziele
In der Schweiz kriegte die KMU-Initiative im wahrsten Sinn des Wortes Hand und Fuss, als
Business Objects Anfang Jahr begann, sein Vertriebsteam aufzustocken. Mittlerweile umfasst das Channel-Team, das sich ausschliesslich um das KMU-Geschäft kümmern soll, hierzulande drei Personen. Von den etwa 40 Schweizer Business-Objects-Mitarbeitenden in der Schweiz ist gemäss Conti rund ein Drittel mit dem KMU-Geschäft befasst. Partnerseitig sei man bereits gut aufgestellt, an solchen mit viel Industrie-Know-how sei man jedoch immer interessiert. Die Partner wurden auf die neue KMU-Strategie mit Schulungen vorbereitet, damit sie die Kunden bei ihren Bedürfnissen abholen können. Die Ziele von Business Objects mit dem KMU-Geschäft sind äusserst ehrgeizig. Bis Ende des Jahres soll diese Klientel ein Drittel des Umsatzes ausmachen. In diese Betrachtung werden jedoch auch KMU einbezogen, die ein ursprüngliches Business-Object-Produkt und nicht die neuen KMU-Suiten verwenden. Trotzdem muss sich der Hersteller sputen, denn bis anhin konnte noch kein Projekt ins trockene gebracht werden. Conti spricht aber von guten Kontakten, die man zu potentiellen Kunden knüpfen konnte. (map)