Alles war virtuell an diesem Tag in Baden. Am 27. März ging im Kongress- und Veranstaltungszentrum Trafo der dritte Virtual Day vom IT-Infrastruktur- und Lösungsanbieter
Magirus über die Bühne. In dreissig verschiedenen Fachvorträgen konnten sich die Schweizer Business-Partner und deren Kunden über die Möglichkeiten und Chancen rund um die Themen Server- und Storage-Virtualisierung, Backup-Lösungen und Servermigrationstools informieren.
Damit sich die Besucher ein möglichst herstellerunabhängiges Bild machen konnten, luden die Veranstalter von Magirus und Digicomp Referenten von verschiedenen Herstellern wie Check Point,
EMC,
Datacore, HP,
Microsoft und
Vmware ein.
Dass das Thema brandaktuell ist, zeigte sich gleich zu Beginn an der langen Schlange vor dem Empfang. Insgesamt waren rund 320 Gäste aus der ganzen Schweiz angereist, um sich über den aktuellen Stand der Dinge zu informieren. Am ersten Virtual Day vor gut zwei Jahren zählten die Veranstalter gerade mal 90 Besucher.
Für die Kunden der Kunden
Als
Magirus sich selbst noch als Value Added Distributor (VAD) bezeichnete und zum ersten Mal mit einem Virtual Day die Kunden seiner Business-Partner direkt anging, reagierten diese mit Verunsicherung. «Wir mussten ihnen wiederholt versichern, dass wir unsere indirekte Vertriebsstruktur auf jeden Fall beibehalten», erklärt René Albert, Vertriebsleiter bei Magirus Schweiz und Organisator des Virtual Day. Bald hätten sie aber gemerkt, dass es auch ihnen zugute kommt, wenn die Kunden über neue Lösungen und Techniken Bescheid wissen.
In Sachen Virtualisierung gilt Magirus Schweiz als Musterschüler in der internationalen Magirus-Gruppe. So konnte allein im vergangenen Kalenderjahr der Umsatz mit Virtualisierungsprodukten verdoppelt werden, und bei den Schulungen und Virtualisierungs-Trainings konnte ein Umsatzplus von 50 Prozent verbucht werden. «Jetzt interessiert man sich auch in Deutschland für den Virtual Day», bemerkt Albert nicht ohne Stolz.
Vom Disti zum Lösungsanbieter
«Mit Hardware lässt sich heute nicht mehr viel Geld verdienen», beschreibt Beat Bitzi, General Manager von Magirus Schweiz, die Situation im Infrastrukturgeschäft von
Magirus. In Sachen Server- und Storageprodukten kämpft man wie alle Distributoren mit sinkenden Gewinnmargen. Deshalb konzentriert sich Magirus heute vermehrt auf den Lösungsbereich, zu dem neben Information Lifecycle Management (ILM), Intelligent Network und anderem eben auch die Virtualisierung gehört.
Derzeit beschäftigt Magirus in der Schweiz drei Trainer, die in Zusammenarbeit mit den Business-Partnern Schulungen, Workshops und Consultingleistungen direkt bei den Kunden erbringen. Nicht zuletzt deshalb hat sich das Virtualisierungsgeschäft zu einem der wichtigsten Standbeine der Schweizer Tochter entwickelt und erreicht heute einen Anteil von fast 50 Prozent am ganzen Lösungsumsatz.
Die Loslösung von der Hardware
Am Virtual Day 2007 stiess insbesondere der Vortrag vom Virtualisierungsguru Dennis Zimmer auf reges Interesse. Der Autor zweier Standardwerke zum Thema «VMware und
Microsoft Virtual Server» und «VMware Server und
Vmware Player», eröffnete die Veranstaltung. Dabei beschrieb er den Nutzen der Virtualisierung mit der Kostenreduktion durch die bessere Ausnutzung der Ressourcen und der Abnabelung der Hardware von den verwendeten Diensten. Die Aussteller selber nutzten die Gelegenheit, um ihren Konkurrenten in die Karten zu blicken. So scherzte ein VMware-Mitarbeiter mit seinem Kollegen: «Du hättest den Microsoft-Vortrag besuchen sollen, dann wüsstest du, wie gross unser Vorsprung ist.» (mag)