Das papierlose Büro bleibt vorläufig eine Utopie. Nicht nur deshalb geht den Druckerherstellern die Arbeit nicht aus. Sie sind laufend dabei, ihre Geräte bezüglich Leistung und Verbrauch zu optimieren, fügen neue Funktionen hinzu und betreiben Grundlagenforschung für die Entwicklung neuer Materialien.
Marktführer
HP beispielsweise investiert 3,5 Mrd. Dollar in Forschung und Entwicklung der Betrag, der in die Druckerabteilung fliesst, wird nicht separat ausgewiesen. Gemäss Auskunft von HP Schweiz dauert bei den Laserprodukten für den geschäftlichen Einsatz der Innovationszyklus typischerweise 36 Monate. Nach dieser Zeit ist ein Produkt marktreif und steht dann vor einer Lebensdauer von 24 bis 36 Monaten. Im Consumer-Bereich ist der Entwicklungszyklus mit 18 bis 24 Monaten etwas schneller, die durchschnittliche Lebensdauer mit 12 bis 18 Monaten entsprechend auch kürzer.
Blickt man zurück, zeigt sich eine eindrückliche Leistungssteigerung bei den Druckern. Patrick Mazeau ist als Manager Customer Led Innovation bei
Xerox im europäischen Forschungszentrum in Grenoble hautnah am technischen Fortschritt. Xerox investiert jährlich 900 Mio. Dollar in Forschung & Entwicklung. Vor acht Jahren habe ein Farblasergerät eine Geschwindigkeit von 12 Seiten pro Minute erreicht, heute seien in derselben Preiskategorie 40 bis 50 Seiten pro Minute möglich, sagt Mazeau.
Quantensprünge sind bei den Leistungsdaten zur Zeit nicht in Sicht. Die Hausaufgabe der Hersteller besteht im Moment vor allem darin, den Material- und Energieverbrauch laufend zu verbessern. Mazeau erwähnt eine Technologie namens Emulsion Aggregation, mit welcher der Toner aufbereitet wird und damit viel effizienter in der Anwendung wird. Die Transferleistung von der Belichtungseinheit aufs Papier liegt dadurch beinahe bei 100 Prozent.
Benutzerfreundlichkeit als Prinzip
Abgesehen von solchen Innovationen gehören die Benutzerfreundlichkeit und Ergonomie zu den wichtigsten Bereichen, in denen geforscht und entwickelt wird.
HP nennt als Stichworte problemlose Netzwerkintegration, Cost-Controlling, Security, Management, aber auch Web Page Printing und Direct Digital Filing als wichtige und zukunftsträchtige Features im Print-Bereich. Zudem gehe es darum, die Funktionen im täglichen Gebrauch zu optimieren, etwa die Handhabung des Druckertreibers oder schnellere First-page-out-Zeiten.
Zukunft Kunstpapier?
Xerox wird demnächst die Multifunktionsgeräte mit einer Funktion erweitern, die beim Einlesen eines Dokuments den Text erfasst, inhaltlich auswertet und wichtige oder vorab thematisch definierte Passagen markiert. Ein weiterer Bereich, in dem Xerox derzeit forscht und entwickelt, ist Security. Hier geht es darum, Verfahren zu entwickeln, um das Kopieren von Dokumenten zu steuern im Falle von vertraulichen Dokumenten etwa die Reproduktion zu erschweren.
Geht es nach
Xerox, könnte sich auch bald einmal selbst am Medium, das bedruckt wird, etwas ändern. Der Hersteller forscht an einem lichtempfindlichen Papier, das mehrmals verwendet werden kann. Nach einer gewissen Zeit verschwindet der Inhalt wieder und das Blatt kann erneut belichtet werden. Wenn nicht papierlos, würde das Büro so zumindest papierärmer. (map)