Grösser könnten die Unterschiede wohl kaum sein. Die Bedürfnisgruppen von Anwendern eines Media-Centers und Gaming-PCs sind nicht einfach über einen Kamm zu scheren. Media-Center-PCs sind die Multifunktions-Unterhaltungssysteme für die Stube, die am besten bereits vorkonfiguriert zwischen Musikanlage und Fernseher stehen. Spiele-PCs werden am besten selbst zusammengebastelt, da sie als handverlesene Einzelteile im Endeffekt günstiger zu haben sind als komplette High-End-Gaming-PCs vom Assemblierer-Spezialisten, der kompromisslos nur zum Besten und Teuersten greift.
Leistungs- und Preisunterschiede bei Prozessoren verlaufen nach unten umgekehrt parallel zusammen. Mit einem
Intel 4-Kern-CPU der QX-Reihe bekommt man bereits heute einen Vertreter der übernächsten Generation; mit 2-Kern-CPUs der Oberklasse von Intel oder
AMD, die beide je einen Bruchteil der Intel Quadcores-Kosten, ist man für die nächste Generation von Spielen, respektive für zwei Jahre, bereits sehr gut gerüstet.
Grafikkarten machen den Unterschied
Die Bedürfnisse der Spieler schlagen sich bei der Ausstattung mit Grafikkarten nieder. Sie machen den grossen Unterschied bei Games. Dort setzen endgültig Preis und Verfügbarkeit den Bedürfnissen ein Ende, anders als bei Multimedia: «HD-Videos laufen problemlos auf Media-Center-PCs. Schnelle Grafikkarten sind der einzige Unterschied zwischen den beiden Konfigurationen Games und Multimedia», sagt Mesut Güngör, CEO von Prime Time aus Liestal.
Media-Center sollten möglichst platzsparend und leise sein sowie energiesparend laufen. Sie können vorkonfiguriert gekauft werden, so dass Radio, Fernsehen und IPTV-Kanäle bereits laufen – ohne nervige Sendersuche oder manuelles Abtippen von Frequenzen und URLs aus Tabellen.
Media-Centers sind symbolisch für Einfachheit, Bequemlichkeit und Funktionsreichtum; verschiedene Anbieter führen diese fixfertigen Geniesser-Boxen. «Wenn man ein Media-Center einmal gesehen und erlebt hat, will man nicht mehr darauf verzichten», sagt Güngör. «Die Möglichkeit eines zentralen Punktes zum Speichern und Verteilen aller Medien im Haus ist faszinierend, und in Kombination mit der einfachen Bedienung lässt es nicht mehr los.» Besonders diese Einfachheit und Stabilität ist es, die Güngör bei der Betriebssystem-Empfehlung leitet. «Vista ist für uns zwar einfacher einzurichten und wir machen es auch auf Wunsch, aber grundsätzlich empfehlen wir den Kunden immer noch XP Media Center 2005.»
Vista verspricht bessere Grafik
Für Gamer-Enthusiasten ist Vista derzeit noch fremd. Zwar wird die neue und vista-exklusive Entwicklerschnittstelle Direct-X-10 für zukünftige Spielhits vorausgesetzt, doch die sind noch mehrere Monate entfernt. Immerhin können voreilige Spieler bereits heute von DX10-Updates weniger aktueller Spiele in marginal schönerer Grafikpracht profitieren. Ein Trost, den aber wenige gerne bevorzugen. Spezialausführungen wie die Dell-XPS-Reihe führen «Windows XP Media Center» ins Feld und schaffen den Spagat als Media- und Game-PC. (mro)
Designer-Protz für Extravagante|
Platz, Energie und Lautstärke sind zwar auch für Gamings-PCs wichtige Eigenschaften, doch selten sind im Assembling die Emotionen so gross mit Hardware und grossen Margen verbunden wie bei der Spiel-Hardware. Ein Quadcore-Prozessor (oder zwei), zwei Grafikkarten und aktiv gekühlte Arbeitsspeicher lassen Takt- und Herzraten höher schlagen.
Die Chamer Firma Brentford bietet dagegen etwas fürs Auge und zum Angeben für den ganz dicken Geldbeutel: Edelmetalle, kostbare Hölzer und Berührungssensoren gehören zum Standard- und Spezialwunsch-Inventar der hauseigenen Design-Linie, die dem Protz keine Grenzen setzt. Erhältlich sind die vergleichsweise bescheidenen Innereien (mit maximal Athlon 64 X2 4800) im Desktop-, Notebook- oder Media-Center-Format. Sie kommen immerhin mit fünf Jahren Garantie. (mro)