«Wir werden der erste IT-Anbieter sein, der komplett auf energieeffiziente Produkte umstellt, und wir werden die ersten sein, die ihren Kundinnen und Kunden dies ohne Aufpreis offerieren werden», versprach FSC-Präsident und CEO Bernd Bischoff an der Pressekonferenz zur Visit 2007 in Augsburg. Dieses Versprechen werden jene Umweltaktivisten, deren Namen Bischoff während der Rede vergessen hatte, sicher gerne gehört haben: «Greenpeace» wurde ihm eingeflüstert.
In der aktuellen Green-IT-Rangliste von Greenpeace liegen jedoch
Dell und
Lenovo vor den selbsterklärten Grünen der IT-Branche.
Fujitsu Siemens CTO Joseph Reger sagte selbstbewusst, dass die Erfahrung seines Arbeitgebers auf dem Gebiet der
Green IT grösser sei als die Reputation. Ende der achtziger Jahre profitierte Siemens von der europäischen grünen Welle und verstand es, den grünen Gedanken dank Recycling zu seinen Gunsten einzusetzen. «Fujitsu Siemens Computers war das erste Unternehmen, das ein Recyclingprogramm realisierte (1988), einen Green PC einführte (1993) und einen Green Consumer PC auf den Markt brachte (2007)», sagte Reger. Auch sei FSC weltweit das einzige Unternehmen, das Notebooks gemäss dem Ökolabel Nordic Swan in seinem Programm habe. Mit dem Primergy TX 120 proklamiert
Fujitsu Siemens Computers ausserdem den Server mit dem geringsten Energieverbrauch auf dem Markt. Die Firma brüstet sich über eine umfassende und ständig wachsende Palette an umweltfreundlichen Produkten und mit der Mitgliedschaft in den Umweltinitiativen «Climate Savers Computing Initiative» (CSCI) und «Green Grid». CSCI ist eine Initiative zur CO2-Reduktion des Computerbetriebs, die von
Google und
Intel in diesem Jahr gegründet wurde. «Green Grid» ist ein im Frühjahr 2006 gegründetes Konsortium zur Reduktion des Stromverbrauches in Rechenzentren, das auf
AMD, HP,
IBM und Sun zurückgeht.
Als grüne Innovation wurde ein Null-Watt-Monitor vorgestellt, der sich komplett ausschaltet. Die Primergy-Server-Werbeoffensive von Frühjahr und Sommer zeigte ebenfalls Wirkung: Der Verkauf hatte sich im zweiten Quartal um 40 Prozent gesteigert. (mro)
IT Reseller meint
Dieses Schauspiel wird hängen bleiben: «Unser Versprechen wird
Green..., ähm, wie heissen diese Umweltaktivisten, Green (leises Flüstern) – ah, Greenpeace!» Bischoff wuchs schon fast eine (grüne) Nase wie bei Pinocchio. Gerne hätten wir ihn gefragt: Was ist für Sie ein grüner PC? Leider gingen Interviews des IT Reseller an der Visit 07 den (digitalen) Bach runter; dorthin, wo auch die grünen Heucheleien aller Hersteller hingehören: Denn ohne «Moos», ist wirklich nichts los. (mro)