Das Swiss Innovation Forum im Kongresszentrum Basel hat sich mit nationalen und internationalen Gastrednern eine Plattform gegeben, um Führungspersonen über Innovation zu informieren. «Das aktuelle Wirtschaftsumfeld ist der ideale Zeitpunkt, um über Innovationen zu sprechen», sagte Bundesrätin Doris Leuthard in ihrem Referat. Das dritte Swiss Innovation Forum ging mit der Besucherzahl von 800 Personen zu Ende. Auffallend viele Referenten und Besucher aus der IT-Branche nahmen an der zweitägigen Veranstaltung teil. Unter die Gäste mischte sich auch der IT-Promi und Logitech-Gründer Daniel Borel.
Trotz oder gerade wegen der Finanzkrise und den Sorgen um die wirtschaftliche Zukunft war der Anlass gut besucht. Die Schweiz verfügt ja auch über hervorragend ausgebildete Köpfe in Wissenschaft und Wirtschaft und weist weltweit eine überdurchschnittliche Anzahl von Patenten pro Kopf aus. An Ideen mangelt es nicht. Was offensichtlich fehlt, ist eine stärkere Kraft. Es sei laut Veranstalter «Premium Incentives & Events» höchste Zeit, Innovationen in marktfähige Produkte und Dienstleistungen umzusetzen.
Staunen, Träumen und Realität
Der erste Tag des zweitägigen Forums war ein Erlebnis für sich: Die Eröffnungsrede von Will Whitehorn, Präsident von Virgin Galactic, liess die Gäste staunen, Quantenphysiker und Zukunfsforscher Michio Kaku liess träumen, und IBM-Deutschland-Chief-Technology-Officer Gunter Dueck bewies seine Fähigkeit, die Zuhörer mit einem Satz wieder in die Realität zurückzuholen.
Will Whitehorn stellte das kommerzielle Flugprojekt ins All von Virgin Galactic vor. «Die Testflüge beginnen noch in diesem Jahr und dauern bis Ende 2009», sagte Whitehorn, der bereits mit 16 Jahren RAF-Pilot war. Seit der ersten Ankündigung des Projekts 2004 haben sich über 200 Personen für die zweieinhalbstündige Reise ab 2010 angemeldet. Basis des Projekts sind moderne Materialien für Extremleichtbau und neue, sparsame Antriebe. In Kombination mit dem Kapital von «Dr. Yes» (wie Virgin-Gründer Richard Branson genannt wird) und intensiver Forschung, ergibt sich eine Pionierleistung, die mit ihrer Effizienz selbst der Nasa imponiert.
Ganz andere Versprechen machte Michio Kaku, der einst die String-Theorie mitentwickelte und sich seither erfolgreich als Physiker-Guru vermarktet, besonders in den USA. «In rund 20 Jahren werden Prozessoren fast nichts mehr kosten, weil sie überall drin sein werden und unser ganzes Leben kontrollieren», so Kaku. Zurück auf den harten Boden der Realität gab IBMs Gunter Dueck eine Anleitung, wie man Ideen erfolgreich umsetzt: denn wie einst Thomas Edison sagte, besteht eine Erfindung aus 1 Prozent Idee und 99 Prozent harter Arbeit. (Marco Rohner)