Marc Furrer, der Chef der Kommunikationskommission (Comcom), übte kürzlich in einem Interview mit der «Handelszeitung» scharfe Kritik an den Playern im helvetischen Telekommunikationsmarkt. Das Gejammer der Swisscom-Konkurrenten über fehlenden Wettbewerb lasse er nicht gelten, so Furrer. So bezeichnete er beispielsweise die millionenteuren Investitionen in den Mobilfunk von Tele2, die an
Sunrise verkauft wurde, als einen Fehlentscheid. Die Investitionen hätten sich nicht gerechnet. Zudem seien mittlerweile die Anfragen über eine engere technische Zusammenarbeit im Mobilfunk, zum Beispiel zwischen Sunrise und
Orange, verstummt, obwohl dadurch Kosten gespart und Preissenkungen realisiert werden könnten. Zuversichtlich ist Furrer hinsichtlich einer Einigung beim Aufbau eines Glasfasernetzes: «Die Einsicht, dass man eine Lösung finden muss, setzt sich langsam durch», so der Comcom-Chef.
In den nächsten Wochen wird das Bundesverwaltungsgericht entscheiden, ob Swisscom beim schnellen Bitstrom-Zugang marktbeherrschend ist. Der Regulator ist besorgt über die steigenden Marktanteile der
Swisscom. Er rechnet mit einem Nein des Bundesrats. Sein Ziel ist es, zu verhindern, dass Swisscom wieder 70% und mehr Marktanteil hat: «Dann wäre der Schweizer Telekommarkt definitiv nicht mehr attraktiv», so Furrer. (sk)