Freud und Leid im Gaming-Markt

Nachdem sich Nintendos Wii lange wie warme Semmeln verkaufte, macht die Konsole nun eine Durststrecke durch. Sonys PS3 hingegen ist im Hoch.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2009/49

     

2009 war kein einfaches Jahr für die Videogame-Industrie. Nachdem ge­rade Nintendo mit seiner Wii-Konsole seit der Erscheinung fantastische Wachstumszahlen aufweisen konnte, brachen die Absätze 2009 plötzlich ein. So verkaufte Nintendo laut der NPD Group in den USA im Oktober 37 Prozent weniger Konsolen als vor einem Jahr. Und auch Microsoft musste im selben Monat einen Rückgang von 33 Prozent schlucken. Einzig Sony legte zu – und zwar kräftig. 70 Prozent mehr PS3 wurden im Oktober in den USA verkauft, was auf den Re-launch der Konsole (PS3 Slim) sowie auf die Preissenkungen zurückgeführt wird. Preissenkungen gab es zwar auch bei der Wii von Nintendo, nur scheinen diese die Konsumenten­stimmung nicht zu beeinflussen, wahrscheinlich deshalb, weil die Konsole ohnehin schon verhältnismässig günstig war. Positive Impulse bezüglich der Nintendo-Kiste gibt es nun zumindest aus Deutschland und England, wo eine schwarze Version der Wii erschien. Diese soll ein wahrer Verkaufsrenner sein.

Sony weit über 2008

Zumindest fürs Weihnachtsgeschäft ist man bei Nintendo optimistisch, so Renato Meier von Waldmeier, dem Schweizer Generalimporteur von Nintendo: «Mit einem neuen, attraktiven Preis der Wii-Konsole kann der Handel eine breite Zielgruppe ansprechen.» Und auf 2010 angesprochen macht Meier klar: «2010 steht bei Nintendo im Zeichen der Software.»
Äusserst zufrieden zeigt sich derweil Sony. Man habe 2009 bereits bis November so viele Konsolen verkauft wie im gesamten letzten Jahr, so Rebecca Duersteler von Sony Computer Entertainment Switzerland, und «die wichtigste Phase des Jahres, in der wir fast 50 Prozent des gesamten Geschäfts machen, kommt erst jetzt».

Microsoft fantastisch

Microsoft beurteilt das Schweizer Konsolenjahr 2009 für sich selbst als «fantastisch». Mila Dimic aus Microsofts Entertainment & Devices Division: «Wir konnten trotz eher schwierigem Marktumfeld unseren Marktanteil konstant steigern.» Und da sich die Microsoft-Konsole aktuell weg von der reinen Spielkonsole hin zur ganzheitlichen Unterhaltungsplattform ent­wickelt und neu beispielsweise auch Facebook und Twitter integriert sowie Video on Demand bietet, ist man auch für das Weihnachtsgeschäft optimistisch.
Nächstes Jahr setzt Microsoft seine Hoffnungen unter anderem auf das Project Natal, dass das Controller-freie spielen erlauben wird, aber auch auf neue Software-Titel – insbesondere Alan Wake und Fable III. Bei Sony heis­sen die Software-Hoffnungsträger God of War 3 und Gran Turismo 5. Und Nintendo hofft auf die neuen Super-Mario-Titel und das Zelda-Game.


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