Fujitsu Siemens Computers Europe ersetzt per 1. April seine bisherigen Co-Chefs Winfried Hoffmann and Robert Hoog durch den bisherigen Vice Chairman Tetsuo Urano – nach Insiderquellen eine Folge von schwachen Zahlen für das zweite Quartal. Gerüchteweise ist speziell Hoffmann dafür verantwortlich, dass
Fujitsu Siemens durch den starken Fokus auf den Consumer-Markt Anteile im Business-Sektor verloren habe. "Information Week" führt zudem einen Sprecher der bayrischen IG Metall an, der Hoffmann Vetternwirtschaft und gegen das defizitäre Werk Augsburg gerichtete Entscheidungen vorwirft.
Laut der Firma werden die beiden abgehalfterten Firmenleiter – die zuvor Fujitsu Europe bzw. Siemens geleitet haben – zwar im Unternehmen bleiben, Funktion allerdings noch unklar. Der Rückzug sei Voraussetzung für die Ernennung eines neuen CEO für die vereinte Firma, so ein Firmensprecher gegenüber Branchenmedien. Urano sei indes nur Übergangs-Präsident, bis eine starke internationale Führungsperson gefunden sei.
Die Firmen-Pressemitteilung von Montag verklärt die Umstände: Im ersten halben Jahr sei man "viel schneller als der Markt gewachsen", und die erste Phase der Integrationsstrategie sei "viel rascher als geplant abgeschlossen". In der nächsten Phase will man nun "zum Branchenführer" werden, und der Neustart als vereinte Firma soll durch die Nominierung eines einzigen CEO unterstrichen werden. Laut Branchenquellen ist allerdings speziell der Januar – nach einem sehr starken 4. Quartal – nicht gut gelaufen. Zudem hätten die Investitionen zur Integration beider Unternehmen, die sich vor fünf Monaten zusammengeschlossen haben, den Gewinn beeinträchtigt. Die langfristigen Aussichten seien jedoch nicht beeinträchtigt. (mvb)