Eine "Liebesheirat" nennt Werner Muff den Verkauf des Software-Distributors Trade-Up an die Offenburger Softline AG. Tatsächlich sind sich die Business-Modelle von Softline und Trade-Up sehr ähnlich. So vertreiben beide Software sowohl direkt, wie auch indirket. Muff nennt denn auch eine ganze Reihe von Synergien, die sich aus dem Zusammenschluss ergeben. Sicher wird Trade-Up fortan wesentlich günstigere Einkaufskonditionen erhalten. Muff: "Auch im Marketing ergeben sich neue Möglichkeiten. Zum Beispiel können wir nun den Katalog von Softline übernehmen. In der Schweiz lässt sich ein Katalog mit einer Auflage von nur 70'000 Exemplaren gar nicht finanzieren."
Die deutsche Softline ist eine innovative Firma. Als eine der wenigen in Europa betreibt Softline ESD (Electronic Software Delivery) aktiv. An der Systems soll auch ein Online-Vertriebssystem gezeigt werden, bei dem Fachhändler über ESD ihre Endkunden bedienen können.
Trade-Up vertreibt neben vielen Nischenprodukten (Muff: "Wir verkaufen heute noch bis zu 30 'Laplink' pro Monat") auch Linux-Distributionen von Suse, Red Hat und Turbolinux und die Entwicklungsumgebungen von Borland und weitere High-End-Software, z.B. von
Adobe. (hc)
KOMMENTAR
Einer der letzten unabhängigen Schweizer Distributoren begibt sich damit unter ein paneuropäisches Dach. Ist das schlecht? Sicher nicht! Oder wie es Werner Muff selbst ausdrückt: "Wir hätten sicher noch ein paar Jahre so weitermachen können. Aber irgend einmal wären wir unter die Räder gekommen. So blieb die Alternative Spezialisierung, zum Beispiel mit Schulungen, oder der Anschluss an eine grössere Gruppe." Muff wollte beim Software-Handel bleiben. Das kann er unter dem Dach von Softline tun. (hc)