Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" soll
Microsoft in Windows XP das MP3-Musikformat nur noch stark eingeschränkt unterstützen. Der in das neue Windows integrierte Windows Media Player 8 (WMP) könne MP3-Stücke nur noch mit maximal 56 Kilobit pro Sekunde aufnehemen – eine ziemlich dürftige Qualität. Das "Wall Steet Journal" wirft Microsoft vor, dass in der Beta das Zusammenspiel mit Fremdsoftware nicht befriedigend funktioniere und somit eine qualitativ hochwertige Aufnahme von MP3-Songs verhindert werde. Mit der Massnahme sollen offenbar die eigenen Medienformate von Microsoft gefördert werden. Ausserdem übt die Musikindustrie schon lange Druck aus, dass die Dateiformate die Urheberrechte schützen sollen. Das Microsoft-eigene WMA-Format wie auch das Real-Player-Format enthalten DRM (Digital Rights Management), eine Funktion, welche die Kontrolle über die Nutzung der Musikdateien erlaubt.
Der Bericht des populären Blattes erweist sich aber in einigen Punkten als schlichtweg falsch. So beruht der Artikel auf der Beta-Version des Media Players. Microsoft ist jedoch damit beschäftigt, eine neue MP3-Plugin-Technologie während der Beta-Phase zu testen, die es Drittherstellern erlaubt, eigene Encoder für den WMP 8 zu schreiben. Zu Testzwecken liefert Microsoft derzeit einen MP3-Encoder mit, der mit 56 Kilobit encodieren kann und im endgültigen Produkt vermutlich gar nicht vorhanden sein wird. (IW)