Interxion hat in Deutschland eine "Initiative gegen den grossen Internet-Lauschangriff" gestartet. Damit soll der Wiederstand in der Industrie gegen die geplante Telekommunikations-Überwachungsverordnung (TKÜV) gebündelt werden. Die Verordnung würde einen schwerwiegenden Eingriff in die Privatsphäre der deutschen Internetbenutzer bedeuten und die Internetwirtschaft mit Kosten in zweistelliger Millionenhöhe belasten, erklärt Interxion, was letztlich zu einer Verteuerung für die Verbraucher führen würde.
Interxion betreibt Internet Exchange Center, in denen die Netzwerke von verschiedenen Netzwerkbetreibern auf "neutralem Boden" verknüpft werden. Die Mehrheit dieser Betreiber unterstütze den Wiederstand gegen die TKÜV, erklärt Interxion.
Der Zeitpunkt für die Lancierung dieser Initiative scheint brisant und mutig, wird doch nach den Terroranschlägen in den USA im Moment von vielen Seiten und zum Teil mit hohem politischem und moralischem Druck mehr Überwachung im Internet gefordert. Aber die Internet-Industrie ist in einer Zwickmühle. Einerseits ist der Anpassungsdruck hoch, andererseits kann man in der heutigen Konjunkturflaute Kostensteigerungen oder durch Überwachungsängste verunsicherte Kunden schlechter denn je gebrauchen. (hjm)