Die Crash-Meldungen aus der Schweizer IT-Szene nehmen kein Ende. Jüngstes Opfer des Cash-Burn-Syndroms ist die Zürcher Starseed, wie die 'Handelszeitung' berichtet. Die Firma sorgte im Sommer 2000 mit einer riesigen Werbekampagne für "James", ein Internet-gestütztes Heim-Überwachungssystem, für Furore. Ganz im Stil der "Grossen" wurde "James" mit Fernsehspots und Plakaten beworben, noch lange bevor es das Produkt im Laden zu kaufen gab.
Die Kampagne fruchtete, trotz verbrannten fünf Mio. Franken, nicht. Nicht mal der Media Markt schaffte es, vernünftige Stückzahlen zu verkaufen. Starseed begann im Frühjahr '01 das (Risiko-)Kapital auszugehen, als ein Grossauftrag der Firma ein zweites Leben schenkte. Doch der Auftrag (der gemäss dem Bericht auch nicht voll bezahlt wurde) hat nicht gereicht, um das Überleben zu sichern, die Refokussierung auf Industrieaufträge ist offensichtlich auch nicht gelungen. Zum Schluss bleiben unbezahlte Löhne, offene Rechnungen und ein Konkursverfahren.
Firmengründer Martin Hellers Einsicht in der Handelszeitung: "Wir haben es unterlassen, von Anfang an eine klare Struktur im Unternehmen zu verankern." (hc)