In einer Telefonkonferenz heute Nachmittag hat Suns COO Ed Zanders die vermehrte Unterstützung von Linux angekündigt. Zanders wurde nicht müde zu betonen, dass Sun mit den Cobalt-Appliances (dedizierte Server) schon "mehr als hunderttausend" Linux-Maschinen ausgeliefert habe. Neu ist aber, dass Linux-Applikationen "zu 100 %" unter Suns Betriebssystem Solaris 8 laufen sollen.
Ausserdem will Sun "kleine, 1- und mehrfach-Server" mit Linux ausliefern und hat die "SunOne"-Umgebung (iPlanet, Java-Entwicklung, Staroffice-Entwicklung, etc.) auf Linux portiert. Dies bedeute keineswegs, dass Sun das eigene Unix-Derivat Solaris aufgeben werde, so Zanders ("Das letzte was ich tun würde!"). Die Sun-Leute betonten an der Telefonkonferenz, es gehe vor allem um dedizierte Geräte für den "Rand des Netzwerkes", also Webserver, Webcache, Firewalls etc.
Es gehe keineswegs um eine Abschwächung des Bekenntnisses zu Solaris, sondern es gehe um
Microsoft, meinten die Sun-Oberen. Die Leute seien es müde, "Steuern" an Microsoft und
Intel abzuliefern. Linux habe den Unix-Markt dramatisch erweitert – jetzt gehe es darum, Unix zu stärken und offene Standards zu entwickeln. Wann die ersten Sun-Server unter Linux ausgeliefert werden, wie sie heissen sollen und was sie kosten, wurde noch nicht gesagt. (hc)