Deutsche Telecom streicht 30'000 Jobs

28. Mai 2002

     

Der Aktienkurs ist unten, die Schulden sind hoch (67 Milliarden Euro!). Die Deutsche Telekom ächzt unter gigantischen Schulden aus dem UMTS-Abenteuer sowie dem teuren Kauf des US-Mobil-Carriers Voicestream. Nun kündigte Telekom-Boss Ron Sommer die Streichung von 12 % der Jobs in Deutschland, sprich 30'000 Arbeitsplätzen an. Die meisten Jobs sollen im Festnetz-Geschäft der Axt zum Opfer fallen. Man werde aber auch Leute anstellen, so dass unter dem Strich "nur" 22'000 Arbeitsplätze gekürzt würden, so Sommer.

Der Stuhl des einst gefeierten CEOs wackelt allerdings selbst auch ganz bedenklich, berichtete das Magazin "Wirtschaftswoche". Die nächste deutsche Bundesregierung, der Hauptaktionär der Deutschen Telekom werde ihn feuern, heisst es.


Die Ironie an der Geschichte ist, dass die Deutsche Telekom eigentlich eine Geldkuh wäre. Im ersten Quartal erwirtschaftete der grösste Telefönler in Europa einen Gewinn von 3,8 Milliarden Euro vor Zinsen und Abschreibungen. Rechnet man aber die Zinsen und Abschreibung (vor allem auf der UMTS-Lizenz) hinzu, so resultierte ein Verlust von 1,8 Milliarden Euro.

Die Aktie der Deutschen Telekom gilt als "Volksaktie". Kleinsparer haben ihr Scherflein brav der Bank gebracht, als der Konzern an die Börse ging. Nun ist das Geld weg – und bald auch ziemlich viele Jobs. (hc)




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