Dieses Jahr wird es keinen Schweizer Gemeinschaftsstand an der Systems geben. Dies bestätigte auf Anfrage von IT Reseller Walter Duss, Vizepräsident des Branchenverbandes simsa. Der Grund ist schnell erzählt: "Wir hatten nur eine einzige Anmeldung", bedauert Duss die Situation. Der negative Trend war bereits letztes Jahr auszumachen, waren doch an der letzten Systems nur noch 10 Aussteller auf dem Gemeinschaftsstand, während es im 2000, als sima den Stand zum ersten Mal organisierte, noch 20 waren.
Ein Auftritt am Gemeinschaftsstand hätte laut Duss bei einer Minimalfläche von 3 x 3 Metern 12'000 Franken gekostet. "Grundsätzlich ist aber das Geschäft eher rückläufig, so dass die Firmen ihre Ausgaben entsprechend den Umsätzen anpassen müssen. Die Standmiete ist ja nur ein Posten, viel mehr kostet es, das Personal bereitzustellen", sagte Duss. "Da nur rund 25% der Schweizer Firmen im ICT-Bereich wirklich aktiv im Ausland tätig sind, liegt unter diesen Umständen ein Orbit-Auftritt näher."
Scheinbar versucht die Systems-Geschäftsleitung selbst, mit Dumpingpreisen Kunden zu ködern. So kann man zur Zeit, zwei Monate vor der Messe, laut Duss für 3000 bis 6000 Euro einen voll ausgerüsteten Stand mieten.
Wie sieht die Situation an der Cebit aus — ist der der traditionelle Schweizer Gemeinschaftsstand ebenfalls gefährdet? Duss verneint: "Wir haben schon einen guten Grundstock beisammen. Der Cebit-Auftritt ist auch weniger anfällig, weil die Ausstrahlung und die Erwartungen bei 800'000 Besuchern viel besser sind als an einer Systems." Duss jedenfalls lässt sich wegen der Systems-Schlappe nicht unterkriegen. Zusammen mit der osec brütet man für nächstes Jahr an einem Konzept für einen Auftritt an der Mailänder SMAU. (mh)