Swisscom ist Spielverderber bei UMTS

28. August 2002

     

Matthias Kurth, Präsident der deutschen Regulierungsbehörde für Telekommunikation ist laut der renommierten "Süddeutschen Zeitung" davon überzeugt, dass UTMS ein Erfolg wird. Daran würden auch die jüngsten Sonderabschreibungen der Mobilfunkgesellschaften auf die Lizenzen nichts ändern.

Kurth: "Ich bin überzeugt, dass in zehn Jahren aus den UMTS-Diensten etwas geworden ist. Es wird derzeit so getan, als ob UMTS keine Chance hätte." Die deutschen Lizenzen seien immerhin für 20 Jahre vergeben worden. Er ist überzeugt: "Auch im Jahr 19 und 20 kann man seine Investitionen noch verdienen."


Spanien und die Schweiz haben ihren Startzeitpunkt für UMTS bereits nach hinten verschoben, Italien hat das Nutzungsrecht verlängert. Deutschland aber will keine Änderungen vornehmen, denn, so der deutsche Regulierer Kurth: "Wir haben von Anfang an praktikable und realistische Voraussetzungen geschaffen." Die anderen Länder würden ihre nur in Richtung der deutschen Regeln anpassen.

Die Swisscom hat im Auge, gegen eine eventuelle nachträgliche Änderung der deutschen UMTS-Spielregeln klagen. Sollten die Vergaberegeln für die deutschen UMTS-Lizenzen nachträglich geändert werden, schliesst Swisscom eine Klage nicht aus.

Swisscom-Chef Jens Alder lässt sich in der deutschen "Welt am Sonntag" zitieren, man habe unter bestimmten Spielregeln mitgesteigert sei aufgrund dieser Regeln auch ausgestiegen. Da sich einige erfolgreiche UMTS-Ersteigerer mit der Lizenz reichlich übernommen haben und den verlangten Versorgungsgrad nicht rechtzeitig schaffen werden, sollen diese Lizenzen eventuell an die anderen UMTS-Lizenznehmer versteigert werden.

Das ist nun wieder der Swisscom ein Dorn im Auge. Alder: "Gegen eine nachträgliche Änderung durch den Regulator hätten wir grosse Bedenken und würden Ansprüche anmelden." So titelt die Süddeutsche Zeitung in ihrer gestrigen Ausgabe denn auch: "UMTS – Schweizer Spielverderber".

Die Swisscom-Tochter Debitel war bei der deutschen Lizenzversteigerung bei fünf Milliarden Euro ausgestiegen. Dennoch will die Swisscom, obwohl sie sich überlegt zu klagen, keinesfalls in das deutsche UMTS-Netz einsteigen. Immerhin hat man sich ausgerechnet, dass der Einstieg sich nicht rechnet, wenn man dafür ein komplettes Mobilfunknetz aufbauen muss. Das lohne sich selbst dann noch nicht, wenn die Lizenz verschenkt würde. (ava)




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